mit neuer Musik von Phantastic Ferniture, The Innocence Mission, Kathryn Joseph, Lary und Gabe Gunsey.
// Eigentlich hatte sich die zauberhafte Sängerin Julia Jacklin in vergangenen Jahren ja stets dem Folk zugewandt. Sie schafft es mit ihrer Musik und der 2016er Platte „Don´t Let The Kids Win“ Geschichten zu kreieren, die einem noch Stunden später im Kopf herum schwirrten. Nun aber hat sie sich mit den beiden australischen Künstler*innen Elizabeth Hughes und Ryan K Brennan zusammengetan, die ihr ganz schön Feuer unter dem Hintern gemacht zu haben scheinen. Jedenfalls klingt der gemeinsame Geniestreich namens Phantastic Ferniture beileibe nicht mehr so zurückgelehnt, wie das bisherige Schaffen Jacklins, stattdessen scheppert ein imposanten Garage-Pop-Mix aus den Boxen, der so zauberhafte Melodien aus den Ärmeln zu schütteln vermag, das man einfach nicht mehr aufhören möchte zu diesen Klängen hier das Tanzbein zu schwingen.
// Einen sehr guten Ruf in der Szene haben sich derweil auch The Innocence Mission erworben. Mit ihrem beinahe cineastischen Folk-Pop haben sie sich bereits namhafte Fans wie Sufjan Stevens oder Iron & Wine erspielt, die auch gerne mal ihre Songs als Coverversionen zum Besten geben. Karen Peris verzückt dabei nicht nur mit einer zauberhaften Stimme, die manche evtl. bereits vom letzten Album von Lost Horizons kennen, es sind auch die tiefsinnigen Texte, die einem immer wieder einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Wenn du also auf emotional-orchestrale Musik stehst, dann gib „Sun On The Square“ mal eine Chance. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.
// Bereits für ihr Debütalbum „Bones You Have Thrown Me, And Blood I’ve Spilled“ wurde die schottische Künstlerin Kathryn Joseph mit dem „Scottish Album Of The Year Award“ ausgezeichnet. Nun legt sie den sehnlich erwarteten Nachfolger vor und der hat es ganz schön in sich. „From When I Wake The Want Is“ beinhaltet in diesem Zusammenhang so etwas wie einen Mix aus melancholischen Piano-Klängen und Field Recordings, die für jede Menge Atmosphäre sorgen, wenn wenn diese Musik hier das Soundsystem flutet. Heraus kommt eine intime Musik, die man sich am Besten via Kopfhörer zu Gemüte führt, um sie voll in sich aufzusagen. Zusammen mit Produzent Marcus Mackay gelingt es der Musikerin abermals zu hypnotisieren und dihre Zuhörer trotzdem herauszufordern. Wenn du also auf Musik stehst, die gerne mal Grenzen überschreitet, dann lass dir dieses Werk hier nicht entgehen.
// Lary hat uns mit ihrer Musik ja schon seit Längerem am Hacken. Die Sängerin schafft es einfach ihre Songs so zerbrechlich und dringlich zugleich zu arrangieren, dass man sie einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Nun steht ihr neues Album namens „Hart fragil“ in den Regalen und der titelgebende Gegensatz ist Programm. Mit freundlicher Unterstützung von MoTrip und Serious Klein gelingt es ihr eigenen Sound zu schaffen, der von Bands wie Suicide oder Portishead inspiriert zu sein scheint. Dazu gesellt sich aber auch ein immenser Pop-Appeal, der immer wieder an die schönen Klassiker einer Hildegard Knef denken lässt. Wenn du also auf deutschsprachigen Pop stehst, der auch mal herausfordert, dann lass dir diese 12 Songs über den „Mond“ und den „Winter“ nicht entgehen. Etwas Abkühlung schadet ja auch nicht in diesen hitzigen Tagen.
// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf das aktuelle Werk von Gabe Gurnsey. Der legt mit „Physical“ sein erstes Album auf „Phantasy“ vor und weiß auch als Solokünstler zu begeistern. Eigentlich kennt man ihn bisher ja nur als Teil des Elektro-Duos Factory Floor, aber auch ohne die Unterstützung seines Gegenübers gelingt ihm spannende Musik, die noch ein wenig mehr zu Herzen geht, als der Output seiner Hauptband. Das liegt daran, dass der Künstler seiner Musik hier immer wieder feste Strukturen verleiht und so einen spannenden Mix aus EBM, Funk, House, Minimal und Balearic Synth Pop-Momenten generiert, die einen sofort zum Mitwippen anregen. Wenn du also mal wieder ein spannendes Gesamtkunstwerk hören möchtest, dann lass dir diese Fingerübung nicht durch die Lappen gehen . Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?