mit neuen Büchern von Franziska Hauser, Stephen King, Mariá Cecilia Barbetta, Anneliese Mackintosh und Christina Dalcher.
// Franziska Hauser veröffentlichte vor drei Jahren ihren Debütroman „Sommerdreieck“, der es gleich auf die Shortlist des „Aspekte-Literaturpreises“ schaffte. Nun legt die Schriftstellerin aus Pankow ein neues Buch vor und auch diesmal darf man als Leser durchaus mal einen Blick in das Werk riskieren. Hinter dem schönen Titel „Die Gewitterschwimmerin“ versteckt sich die Leben Lebensgeschichte von einer gewissen Tamara Hirsch. Sie blickt auf ihr Leben zurück und richtet den Blick vor allem auf ihre Familie, die sie immer stark beeinflusst hat. Ihr Großvater ist während des zweiten Weltkriegs nach England geflohen und hat anschließend dabei mitgeholfen das Schulsystem in der DDR mit zu begründen. Ihr Vater kämpfte in Frankreich gegen die Nazis und wurde selbst als Literat zu einer Berühmtheit. Ihre Mutter hat sie einst im Stich gelassen und ihre Schwester trank sich zu Tode. Was all das mit ihr gemacht hat, davon handelt dieses Werk, das völlig zu Recht für den diesjährigen Preis der Frankfurter Buchmesse nominiert worden ist.
// Stephen King kriegt einfach nie genug. Jahr für Jahr erscheinen neue Werke des Horror-Königs und immer wieder ist ein Platz ganz oben in den internationalen Bestseller-Listen garantiert. Nun liegt das Werk „Der Outsider“ in den Regalen und das versetzt und in den Stadtpark von Flint City. Dort findet man die Leiche eines elfjährigen Jungen und alle Beweise scheinen auf einen gewissen Terry Maitland als Täter zu deuten. Der aber ist absolut unbescholten und ein angesehener Englischlehrer und Coach der Jugendbaseballmannschaft. Er lebt zusammen mit seiner Familie ein unauffälliges Leben und eigentlich hätte man ihm sowas nie zugetraut. Nun aber sitzt er öffentlich auf der Anklagebank, obwohl er ein Alibi hat. Die DNA-Beweise allerdings sind erdrückend und so scheint es nur eine Frage der Zeit, bis er hinter Gittern landet. Wie er allerdings an zwei Orten auf einmal sein konnte, das bleibt auch den Ermittlern ein Rätsel und so forschen sie weiter. Was dabei zu tage tritt? Das solltest du dir am besten selbst zu Gemüte führen.
// Auf der Longlist zum deutschen Buchpreis findet sich derweil auch das wunderbare Werk „Nachtleuchten“ wieder. In der Geschichte von Mariá Cecilia Barbetta dreht sich alles um das Leben in Buenos Aires Mitte der 70er. Im Mittelpunkt steht eine Autowerkstatt namens „Autopia“, welche die Mitarbeiter dazu anregt utopische Denkweisen zu entwickeln. Darüber hinaus scheinen alle Zeichen auf Aufbruch zu stehen. Ob an der katholischen Mädchenschule oder beim Frisör. Überall verfolgen die Menschen die Nachrichten nach dem Tod des Präsidenten. Wie aber soll es weitergehen? Droht eine Militärdiktatur oder setzen sich Extremisten durch? Die Anspannung ist in den Straßen zu spüren und schon bald aus dem Alltag der Menschen nicht mehr wegzudenken. Wenn du also ganz tief Eintauchen möchtest in diese Zeit des Umbruchs in Argentinien, dann lass dir dieses Werk über das alltägliche Leben der Menschen nicht entgehen.
// Wer sich gerne mal wieder eine Geschichte aus dem echten Leben zu Gemüte führen möchte, der kann sich das neue Werk von Anneliese Mackintosh zu Gemüte führen. Die in Bristol lebende Autorin schafft es mit „Verdammt perfekt & furchtbar glücklich“ einen wirklich eindrücklichen Roman über das Leben einer gewissen Ottila McGregor zu kreieren, der einen nicht mehr so schnell loslässt. Eigentlich nämlich möchte die Protagonistin am liebsten alles perfekt machen, aber es will ihr einfach nicht gelingen. Nach einer Affäre mit ihrem Chef und diversen Trinkernächten, muss sie sich zwangsläufig mit dem Tod ihres Vaters auseinander setzen und auch damit, dass sie ihre Schwester im Stich gelassen hat. Dann aber trifft sie Thales und auf einmal liegt kein Stein mehr auf dem anderen. Wenn du also auf Romane über Großstadt-Singlefrauen stehst, dann lass dir dieses Buch nicht entgehen.
// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf den Debütroman der amerikanischen Schriftstellerin Christina Dalcher. Sie konfrontiert uns mit dem grotesken Szenario einer Gesellschaft, in der Frauen nicht mehr als 100 Wörter pro Tag sprechen dürfen. Jean McClellan will das anfangs gar nicht glauben und doch ist es passiert. Mitten in Amerika und das im 21ten Jahrhundert. Die Protagonistin hat schon bald nicht mehr die Möglichkeit als Wissenschaftlerin zu arbeiten und ihre Tochter wird in der Schule bald nicht mehr Lesen und Schreiben beigebracht bekommen. Auf einmal haben die Frauen ihre Stimme verloren, doch Jean und zahllose Mitstreiterinnen beginnen sich zu wehren. Sie begehren auf und bringen dadurch nicht nur sich, sondern auch ihre Familien in Gefahr. Von den Armbändern, die bei Überschreitung von 100 Wörtern einen Elektroschock verpassen ganz zu schweigen. Wenn du also am „Report der Magd“ Gefallen gefunden hast, dann lass dir dieses Buch nicht durch die Lappen gehen. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?