mit neuer Musik von Nils Wülker, Foxing, Delgres, William Fitzsimmons und The Goon Sax.
// Heute haben wir zur Abwechslung mal etwas für alle Jazz-Fans im Gepäck. Ein neues Live-Album von Nils Wülker steht in den Regalen und das weißt nicht nur eine knapp 80-minütige Spielzeit, sondern auch jede Menge gedenkwürdiger Momente auf. Punktete der Künstler bereits mit Feature-Gästen wie Marteria, bekommt man hier seine geballte Power in Sachen Performance präsentiert. Zusammen mit Arne Jansen, Maik Schott, Simon Gattringer, Edward Maclean, Jan Missere, Rob Summerfield und Felix Lehrmann gelang es dem Musiker im vergangenen November wahrhaft zauberhafte Momente auf der Bühne zu generieren und so lehnt man sich schon nach wenigen Sekunden entspannt zurück und freut sich über 13 Songs aus 13 Jahren, die allesamt wie aus einem Guss klingen. Wenn du also auf zeitgemäße Jazz-Klänge stehst, dann lass dir dieses Rundumsorglos-Paket nicht entgehen. „Decade Live“ ist für uns nämlich jetzt schon eine der Überraschungen des Jahres.
// Die Gruppe Foxing aus St. Louis hat ebenfalls einen echten Hingucker am Start. „Nearer My God“ ist bereits das dritte Werk der Band und dafür haben sich die Mitglieder ausgiebig Zeit genommen. Drei Jahre wurde an der Scheibe gearbeitet und anschließend zusammen mit Chris Walla von Death Cab For Cutie und Joe Reinhart (Hop Along, Modern Baseball) ins Studio gegangen. Der Scheibe wiederum hört man den großen Aufwand durchweg an und doch klingt alles so unmittelbar und direkt, das man aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus kommt. Die Band schafft es eine nahezu postapokalyptische Atmosphäre zu kreieren, die einem immer wieder den Mund ganz weit offen stehen lässt und der hoffentlich dazu führt, das in Zukunft auch hierzulande noch viel mehr Menschen diese Band hier für sich entdecken.
// Das französische Trio Delgres beschert uns in der Zwischenzeit ebenfalls einen imposanten Blues-Entwurf. Die Gruppe verwurstet auf ihrem aktuellen Album die unterschiedlichsten Einflüsse von Ali Farka Touré bis hin zu den Black Keys und schafft es einen von der ersten Sekunde an zu begeistern. Der Albumtitel „Mo Jodi“ (I´ll Die Today) bezieht sich dabei auf Louis Delgres, seines Zeichens ein Kämpfer gegen die koloniale Sklaverei und gleichzeitig Namensgeber der Band. Die Musik selbst wiederum vermengt karibische und amerikanische Einflüsse und schafft es einem dadurch immer wieder ein breites Grinsen aufs Gesicht zu zaubern. Wenn du also mal wieder eine zeitgenössische Blues-Platte hören möchtest, dann lass dich ein auf dieses Werk. Es lohnt sich.
// Über „Grönland Records“ erscheint in diesen Tagen auch mal wieder ein neues Album aus der Feder von William Fitzsimmons. Dabei handelt es sich eigentlich um Musik, die schon einmal im Rahmen eines Albumprojektes veröffentlicht werden sollte, dies aber scheiterte an äußeren Umständen, die den Musiker in seinen Grundfesten zu erschüttern drohten. Nun aber hat der Produzent Adam Landry beschlossen das Projekt zu retten und das ist auch verdammt gut so. Das Ergebnis in Form der Platte „Mission Bell“ ist nämlich ganz wunderbar, weil man hier das Gefühl hat einem Musiker im Auge des Sturms über die Schulter zu schauen. Solch unmittelbare Klänge bekommt man sonst nur sehr selten vor den Latz geknallt und so können wir all jenen, die auf schmerzerfüllt-mitreißende Alben stehen, nur raten, sich dieses Werk nicht entgehen zu lassen.
// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf ein neues Album aus dem Hause „Witchita Records“. The Goon Sax sind gerade in aller Munde und schaffen es mit ihrer Musik einen wunderbaren Mix aus Indie- und Pop-Melodien zu kreieren. Jamens Harrison, Louis Forster (so ganz nebenbei der Sohn von Robert Forster) und Riley Jones stammen aus dem schönen Brisbane und singen über die typischen Nöte von Menschen, die gerade auf dem Schritt zum Erwachsenwerden sind. Die charmante Art, wie sie sich präsentieren und die handwerklichen Fähigkeiten von James Cecil und Cameron Bird (beide verbandelt mit der Gruppe Architecture In Helsinki) sorgen dafür dass man von der Musik gar nicht genug kriegen kann. Also schnupper mal rein. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?