mit neuer Musik von Der Nino aus Wien, Hans Söllner, Razorlight, Moop Mama und Colter Wall.
// Das muss man auch erst einmal hinbekommen. 10 Alben in 10 Jahren veröffentlichen. Der Nino aus Wien macht eben Nägel mit Köpfen und diese direkte Art steht dem Künstler und seiner Musik. Nun also steht passend zum Jubiläum das Album Nummero 10 in den Regalen und das hat es in sich. 12 Songs finden sich auf dem selbstbetitelten Longplayer, die allen Fans von Wanda bis Granada ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürften. Während die anderen Beiden allerdings immer wieder zum gemeinsamen Mitgrölen einladen, mag es der Nino aus Wien auch gerne mal etwas sperriger und erschafft auf diese Weise Musik, die so klingt, als würde man Pete Doherty höchstpersönlich in österreichischer Sprache auf der Bühne stehen sehen. Es ist einfach sehr schwer diesen Künstler hier für Nicht-Eingeweihte greifbar zu machen, man muss ihn erleben und all diejenigen, die heute zum ersten Mal von ihm hören, sollten sich schon einmal darauf einstellen, dass sie hier das Tor zu einer sehr eigenwilligen und doch überaus faszinierenden Welt aufstoßen. Worauf also wartest du noch? Lass dir dieses wunderbare neue Album nicht entgehen, welches abermals von Wanda-Produzent Paul Gallister treffsicher in Szene gesetzt worden ist.
// Hans Söllner hat ebenfalls „Genug“ und veröffentlicht in diesen Tagen mal wieder eine neue Scheibe über das renommierte Kult-Label „Trikont“. Bereits mit der Vorab-Single namens „Rassist“ machte er seinen Standpunkt deutlich und schafft es nun auch auf Albumdistanz erneut zu überzeugen. Die Sympathien fallen ihm ja seit geraumer Zeit sowieso von allen Seiten zu und ja, er hat es auch wirklich verdient. Als Künstler mit Ecken und Kanten, der sich niemals verbiegt, schafft er es immer wieder uns seine wuchtigen Messages um die Ohren zu knallen und damit eine stetig wachsende Fangemeinde von sich zu überzeugen. Wenn du dich also auch nach neuen Gassenhauern der Marke „Macht euch schön“ oder „Strassenmädchen“ sehnst, dann lass dir diesen Rundumschlag an bayrischen Liedermacherklängen mit Haltung nicht entgehen.
// Razorlight gehören ja bereits seit geraumer Zeit zu den Größten ihrer Zunft. Dennoch war es in den vergangenen Jahren sehr ruhig geworden um die Band und wohl die wenigsten hätten damit gerechnet, das in diesem Jahr tatsächlich noch einmal ein neues Album der Jungs erscheinen würde. Nun aber steht „olympus Sleeping“ in den Regalen und das Werk hat es wirklich in sich. Die Band rund um Sänger und Liedermacher Johnny Borrell schafft es dabei nicht nur nostalgische Erinnerungen an die großen Hits der Vergangenheit zu wecken, sondern wirklich zu überraschen. Songs wie „Carry Yourself“ oder der Titelsong sind nämlich packende Indierock-Hymnen vor dem Herrn und werden schon bald die Soundsysteme der ansässigen Diskotheken im Sturm für sich erobern. Wenn du also gerne mal wieder ein wirklich spannenden Indierock-Album genießen möchtest, dann lass dir dieses famose Comeback-Album nach beinahe zehn Jahren Abwesenheit nicht durch die Lappen gehen. Es lohnt sich.
// Moop Mama wiederum lassen sich ebenfalls nicht lumpen und avancieren so langsam zur perfekten Band, die allen Fans von LaBrassBanda bis Dicht & Ergreifend die Zeit bis zum nächsten Longplayer vertreibt. Ihre neuen Platte strotzt dabei nur so vor packenden Hits, die der Vorab-Single „Molotow“ in nichts nachstehen. Stattdessen gibt’s via „Kapuze“ eins auf die Mütze und auch die Regenschirme dürfen noch schnell aufgeklappt werden, bevor der Shitstorm mit freundlicher Unterstützung von Danger Dan über einen hereinbricht. Ebenfalls auf dem Album vertreten sind übrigens auch Kryptik Joe aus dem Hause Deichkind und der werte Fatoni, der „Hier bin ich“ zu einem echten Knaller macht. Am besten passt das Ganze übrigens auf „Wenn ich du wär“ zusammen, einem Knallbonbon für die Tanzfläche, der jetzt schon die Hoffnung weckt, dass die Jungs auch bei ihren anstehenden Live-Dates so verdammt heftig einheizen, wie bei ihren vergangenen Auftritten. In diesem Sinne: „Ich“ bin begeistert.
// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf das neue Album eines jungen, kanadischen Liedermachers, das ihr mal etwas genauer unter die Lupe nehmen solltet. Colter Wall schafft es nämlich ganz problemlos die üblichen Country- und Bluegrass-Klischeefallen zu umschiffen und ein spannendes Werk aus dem Ärmel zu schütteln, das allen Fans von Townes van Zandt bis Hank Williams ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte. „Songs Of The Plains“ knüpft damit direkt an die bereits im Jahre 2015 veröffentlichte Debüt-EP „Imaginary Appalachian“ an und schafft es die Live-Atmosphäre seiner Auftritte direkt auf Silberling zu transferieren. Wenn du also auf Robert Johnson oder William Elliot Whitmore stehst, dann lass dir diesen Glücksgriff von einem Album nicht entgehen. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?