// zuckerbeat vol. (5)38 – „fail we may, sail we must“

mit neuer Musik von Say Anything, Unloved und Nina Nesbitt. // Say Anything sind uns seit ihrem Klassiker „…is a real Boy“ aus dem Jahre 2004 aber mal so richtig ans Herz gewachsen. Nun allerdings heißt es leider Abschied nehmen von den Emo-Helden rund um Sänger und Mastermind Max Bemis. Im Rahmen eines 9-seitigen Briefes […]

mit neuer Musik von Say Anything, Unloved und Nina Nesbitt.

// Say Anything sind uns seit ihrem Klassiker „…is a real Boy“ aus dem Jahre 2004 aber mal so richtig ans Herz gewachsen. Nun allerdings heißt es leider Abschied nehmen von den Emo-Helden rund um Sänger und Mastermind Max Bemis. Im Rahmen eines 9-seitigen Briefes teilte er vor kurzem mit, dass er die Band nach Veröffentlichung des letzten Album „Oliver Appropiate“ auflösen möchte. Der Kreis schließt sich also und das auch deswegen, weil sich das Werk als der geistige Nachfolger des famosen Klassikers versteht. Auf diese Weise kommen alle Fans noch einmal in den Genuss von neuen Songs dieser so wunderbaren Indie-Punk-Band, die sich auch diesmal wieder einen konzeptuellen Überbau übergestreift hat. Im Mittelpunkt steht dabei ein Sänger namens  Oliver, der bei einer ziemlich durchgerockten Indie-Band aus Brooklyn aktiv ist. Irgendwann nach einer durchfeierten Nacht stellt er plötzlich fest, dass er auf Männer steht, bekommt dadurch allerdings eine waschechte Krise und schon bald findet er sich ganz unten wieder. Ob es am Ende dennoch ein Happy End gibt? Lass dich ein auf dieses mutige und vielschichtige Werk, von dem man gar nicht genug kriegen mag und das einem dem Abschied noch ein gehöriges Stück tragischer erscheinen lässt.

// Unloved könnten manchen schon ein Begriff sein, die sich im vergangenen Jahr die ganz hervorragende Serie „Killing Eve“ zu Gemüte geführt haben. Für die Reihe der BBC hat die Band nämlich den Soundtrack geschrieben und nun steht auch schon ihr zweites Full-Length-Album in den Regalen. „Heartbreak“ nennt sich die spannende Scheibe von Liedermacher Jade Vincent, dem Komponisten Keefus Ciancia und dem DJ David Holmes. Heraus kommt ein Album voller charmanter Erinnerungen an die guten alten 60s-Pop-Zeiten und Songs über die Höhen und Tiefen unseres irdischen Daseins. Musik, die so charmant arrangiert ist, verdient definitiv mehr Aufmerksamkeit, also lasst euch ein auf dieses Album. Ihr werdet es ganz sicher nicht bereuen.

// Zu guter Letzt außerdem noch der Hinweis auf das neue Album von Nina Nesbitt, die sich für die Aufnahmen ganze drei Jahre Zeit genommen hat. „The Sun Will Come Up, The Seasons Will Change“ ist in diesem Zusammenhang ein Werk geworden, dem man die Kompromisslosigkeit seiner Schöpferin anmerkt und das nur so strotzt vor spannenden Arrangements. Nach wie vor macht Nesbitt Popmusik, aber die Texte und die produktionstechnische Raffinesse , mit der das Produzenten-Team bestehend aus Lostboy (Anne-Marie), Fraser T Smith (Adele, Drake), Jordan Riley (Macklemore) und Nina Nesbitt selbst hier zu Werke gehen, lassen die Scheibe heller scheinen, als man es sich anfangs auch nur vorstellen konnte. In diesem Sinne, wenn du mal wieder ein spannendes Pop-Album hören möchtest, dann gibt dieser scharfsinnigen Künstlerin mal eine Chance. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.