mit neuer Musik von Jessica Pratt, Rantanplan und Jungstötter.
// Sehr ruhige Töne schlägt Jessica Pratt auf ihrem inzwischen dritten Album an. Die Musikerin aus Los Angeles schafft es dabei aber genauso dringlich zu klingen, wie bereits auf den beiden Alben zuvor und gerate das macht „Quiet Signs“ zu einem wirklich lohnenswerten Unterfangen. Neun Songs finden sich auf der Scheibe und die sind allesamt beeinflusst vom englischen Folk der 60er und 70er Jahre. Die Musikerin hat es dabei gar nicht nötig an der Effektschraube zu drehen, weil man ihr anmerkt, dass sie tatsächlich etwas zu sagen hat. Dabei ist „Quiet Signs“ das erste Album, welches tatsächlich vollständig in einem professionellen Studio aufgenommen wurde, aber das hört man den Songs kaum an. Stattdessen taucht man ein in diese vernebelte und melancholische Welt, die einem selbstbewusst zuzwinkert, dass irgendwann schon alles wieder besser wird. In diesem Sinne. Eine echte Platte zum Genießen an kalten Winterabenden.
// Rantanplan wiederum wollen es ebenfalls noch einmal wissen und veröffentlichen in diesen tagen ihr bereits zehntes Album der bewegten Bandgeschichte. Nach dem Ausstieg von Wiebusch & Co. hat sich der Sound in diesem Zusammenhang nur geringfügig geändert und auch die neuen Songs sind überaus druckvoll. Die Hamburger Ska-Punks fackeln nicht lange und widmen sich inhaltlich auch mal schwierigen Themen, während ihnen in musikalischer Hinsicht die Sonne aus dem Arsch scheint. „Stay Rudel – Stay Rebel“ ist deshalb auch diesmal wieder ein gefundenes Fressen für all jene, die auch die Songs von illustren Kollegen wie den Broilers oder Sondaschule lautstark mitgrölen. In diesem Sinne. Lass dich begeistern von explosiven Stücken wie „Kain Richtung Heimat“ und „Nachtzug nach Paris“. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.
// Jungstötter alias Fabian Altstötter schafft es derweil ebenfalls uns mit seinem Debütalbum als Solo-Künstler zu begeistern. Der Musiker, der bereits mit seiner Band Sizarr zahlreiche Fans von sich zu überzeugen vermochte, erzeugt mit seiner Musik eine Art von Schwerelosigkeit, die einen sofort in eine Parallelwelt schubst. Die Zeit scheint zu dieser Musik hier in Zeitlupe zu laufen und es liegt eine melancholische Schwere im Raum, die man fast schon mit Händen zu greifen vermag. Dabei allerdings ist „Love Is“ trotzdem so spannend arrangiert, dass man gar nicht genug bekommt von dieser Musik. Produzent Max Rieger (Die Nerven) sowie die beiden Mitmusiker Philipp Hülsenbeck und Manu Chittka (Kreidler, Pantha du Prince) loten die Grenzen feingeistiger Musik aus und vor allem auf Headphones hinterlassen sie ein imposantes Bild. In diesem Sinne. Lass dich begeistern von dieser stillen und vielschichtigen Musik. Du wirst ganz sicher begeistert sein. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?