mit neuen Büchern von DJ Semtex, Jan Wehn / David Bortot und Brian Southall.
// Wer sich eine waschechte „HipHop-Bibel“ (Ghostface Killah) ins Regal stellen möchte, der darf sich nun über ein ganz besonderes Schmankerl freuen. Unter dem Titel „Hip Hop Raised Me“ macht sich DJ Semtex nämlich daran die Geschichte des Hip Hop noch einmal neu aufzurollen. Das Werk ist in diesem Zusammenhang so dermaßen gespickt mit Details, das man aus dem Staunen gar nicht mehr herausgebt und nach einem kurzen Vorwort von Chuck D und Semtex persönlich kann es auch schon losgehen. Mit zahlreichen Fotos gespickt taucht man im Rahmen des Werkes ein in eine faszinierende Welt und durchstreift die Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte. Dabei hat man fast das Gefühl selbst dabei gewesen zu sein, man legt die alten Platten von Afrika Bambaata , De La Soul und Run D.M.C. wieder auf und freut sich über spannende Beiträge in Sachen Beastie Boys, Nas und Gang Starr. Kein Wunder, dass Semtex auch von zahlreichen Kollegen wie Kanye West, Kendrick Lamar und Drake für dieses allumfassende, fast 450-seitige Werk, das in der Sammlung keines wirklichen Hip Hop-Fans fehlen sollte.
// Wer sich hinterher gleich noch über die hiesige Geschichte in Sachen Rap-Musik informieren möchte, der kommt an dem neuen Werk von Jan Wehn und David Bortot nicht vorbei. „Könnt ihr uns hören?“ dekliniert noch einmal die vergangenen Jahre in Sachen Deutschrap von vorne bis hinten durch und lässt dabei zahlreiche Protagonisten des Genres zu Wort kommen. Der ehemalige Spex- und De:Bug-Redakteur Wehn und der ehemalige Juice-Chef Bortot kreieren auf spannende Weise „eine Oral Histoy des deutschen Rap“ und es ist wirklich faszinierend hier so unterschiedliche Sichtweisen wie die von den Beginnern, K.I.Z. oder Casper um die Ohren gehauen zu bekommen. Alles, was Rang und Namen hat, von Marteria bis Kool Savas, von Cora. E über Smudo bis zu Samy Deluxe reflektiert hier nochmal die eigene Geschichte und weil das Ganze im Stile eine Collage gehalten ist, wird auch immer wieder deutlich, dass hier nichts als in Stein gemeiselt gelten darf. Stattdessen ist „Könnt ihr uns hören?“ ein vielschichtiges Portrait einer breitgefächerten Szene, das man sich als HipHop-Fan nicht entgehen lassen sollte.
// Nachdem von Brian Southall bereits ein überaus spannendes Werk zum legendären „Sgt. Pepper´s Lonely Hearts Club“ von den Beatles erschien, wird nun via „Edition Olms“ noch einmal nachgelegt. Diesmal hat sich der Autor das „White Album“ also Objekt seiner Begierde auserkoren und so eigne sich die Lektüre von „The White Album. Revolution, Politics & Recording: The Beatles and the World in 1968“ ganz vorzüglich, um sich die kürzlich erst erschienene Neuasgabe des Werkes mitsamt der legendären „Esher Demos“ zu Gemüte zu führen. Dabei ist das Werk passgerecht in A- und B-Seite untergliedert. Erstere nimmt sich dem einzigen Doppel-Album in der Geschichte der Fab Four an und wirft noch einmal einen intensiven Blick auf die Aufnahmesessions. Darüber hinaus hat Southall zahlreiche Menschen interviewt, die mit dem Produktionsprozess betraut waren. Auf der B-Seite schließlich findet sich eine Abhandlung über unsere Welt, wie sie sich in den Jahren 1967 bis 1969 verhielt. Man bekommt einen intensiven Einblick in die damalige Zeit und so funktioniert dieses Werk nicht nur als spannendes Musikbuch, sondern ist auch Zeugnis einer Zeit, an welche sich viele auch heutzutage noch gerne zurück erinnern.
UND WAS NUN?