mit „30 geniale Erfindungen“, „Pssst, nicht den Tiger wecken!“ und „Der Stinkehund“ .
// Was sind die genialsten Erfindungen? Das Rad, das WC oder das Internet? Richard Platt hat gemeinsam mit dem bekannten Illustrator James Brown „30 geniale Erfindungen: Vom Rad bis zum Mikrochip“ (Gerstenberger, ISBN 9783836956741) in einem großformatigen Kinderbuch zusammengebracht. Der Autor aus England überzeugt dabei mit seinem Talent, komplexe Zusammenhänge verständlich zu erklären und so lesen auch weniger technik-begeisterte Erwachsene die Erklärung, die eigentlich für 8- bis 10-Jährige gedacht sind sehr interessiert. Die am weitesten zurückliegende Entdeckung im Werk ist wohl das Feuer. Denn das älteste gefundene Feuerbesteck ist etwa 32 000 Jahre alt. Während manche Erfindung zufällig entdeckt wurde, musste an anderen Errungenschaften lange geforscht werden. Auch die letzte Erfindung, die künstliche Intelligenz, beschäftigt unzählige Forscher. Zu Beginn, 1957, versuchten Programmierer einem Schachcomputer mit einem „elektronischen Gehirn“ auszustatten, damit er Menschen ein ebenbürtiger Spielpartner sein konnte. Jede geniale Erfindung wird auf einer Doppelseite erklärt: auf der linken Seite steht der Text und auf der gegenüberliegenden findet sich ein „Erklärbild“ im Retrodesign. (Was uns ausgesprochen gut gefällt.) Aufgrund des festgelegten Raums, kann nicht jede, dieser sehr unterschiedlichen Erfindungen allumfassend erklärt werden. Das ist aber auch nicht so gedacht. Besonders spannend fanden wir auch die Entstehung von Sprengstoff: über China und den europäischen Schwarzpulvermühlen im 13. Jahrhundert bis hin zur amerikanischen Unabhängigkeit. Die dazugehörige Illustration einzelnen Feuerwerkstypen und die Chemie der Farben wird man sich nicht nur an Silvester immer wieder mit Kindern ansehen. (Euro 22,00)
// Ein kleiner Pinguin im Zoo hat sein Stofftier bei der Giraffe vergessen. Aber trotz Schmusedecke und Schlafenszeit (die Großen schlafen schon alle) kann der kleine Frido nicht einschlafen. Also macht er sich auf den Weg zur Giraffe. Die wohnt allerdings nicht gerade neben an und auch die anderen Zootiere schlafen bereits. So zieht er von einem Gehege zum anderen. „Psst, leise sein“, sagt Frido. „Nicht den Tiger wecken!“ Freilich lassen sich die kleinen Zuhörer nicht abhalten die Mitmach-Klappen zu öffnen und damit ist die Raubkatze wieder wach. Und so zieht er mit immer mehr „nachtaktiven“ Gefährten durch den Zoo. Die Giraffe schläft natürlich besonders gut. Sobald Frido aber seinen Kuschelbären hat, sieht es anders aus. Die Geschichte des 16-seitigen Pappbilderbuchs „Pssst, nicht den Tiger wecken!“ (Oetinger, ISBN 9783789109805) von Lena Kleine Bornhorst erinnert etwas an den Kinderbuchklassiker „Gute Nacht, Gorilla!“. Die Pointe mag für Erwachsene weniger spannend sein, die Kids erfreuen sich aber umso mehr über die Klappe auf jeder Doppelseite und die unaufgeregte Handlung eignet sich auch als perfekte Zu-Bett-geh-Geschichte. Das Buch für alle ab 2 Jahren ist außerdem ein tolles Mitbringsel. Die Illustrationen von Stefanie Jeschke sind zwar weniger detailreich, dafür aber sehr niedlich und modern. Auf dem Rückumschlag kann man sehen, dass alle Tiere eine kleine Einschlafhilfe haben. (Euro 10,00)
// Der Stinkehund, hat leider keinen Namen und so wird er nur auf sein Äußeres reduziert. Nach Sardinen riechend von Fliegen und Flöhen umgeben lebt er in einer Mülltonne. Glücklicherweise hat er einen Mitbewohner. Der, von einem Laster überrollte, Kater Platti, der dem treuherzigen, aber nicht sehr lebensklugen Hund die Welt erklärt. Als in der Mülltonne ein Schnürsenkel auftaucht, setzt sich der Hund in den Kopf, dass jeder Vierbeiner ein Herrchen mit einer Hundeleine braucht. Und mit der Suche nach einem geeigneten Herrchen, beginnt ein großes Abenteuer. Dabei macht er Bekanntschaft mit Tierfängern, einer Einbrecherbande und Menschen, die Hunde seltsame Leckerlis füttern. Schließlich entpuppt sich ein kleines Mädchen, selbst eine Gefangene der Verbrecherbande, als gute Hilfe und wie es der Zufall so will, kann der Stinkehund auch ihr helfen. Gleichzeitig lernt er noch, dass es manchmal besser ist, kein Herrchen zu haben. „Stinkehund weiß nun, dass er in Platti und den anderen etwas viel Besseres gefunden hat als ein Herrchen oder Frauchen: eine Familie fürs Leben!“ Die rührige Geschichte von einem einsamen Wesen wird für alles von 6 bis 8 Jahren empfohlen. Wegen der großen Schrift ist das 64-seitige Buch auch für fortgeschrittene Erstleser geeignet. Die Geschichte „Der Stinkehund“ (Woow books, ISBN 9783961770328) hat sich Colas Gutmann ausgedacht und wurde von Marc Boutavant lustig illustriert. (Euro 10,00)
Hinweis der Redaktion: Ein Teil der auf dieser Seite vorgestellten Bücher wurde der Redaktion von den Verlagen zur Verfügung gestellt.
Fotos: Verlage, Privat
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