mit neuen Werken von Sally Rooney, Anika Decker und Dana von Suffrin.
// Eines der wohl ungewöhnlichsten neuen Bücher, das derzeit in den Handel kommt, stammt von der irländischen Autorin Sally Rooney. Im Mittelpunkt ihres Romans steht die junge Frau namens Frances, die eine eher rationale Person ist. Sie versucht sich nebenher in ihrer Rolle als Schriftstellerin und tritt hin und wieder bei Spoken Word-Veranstaltung auf. Zusammen mit Bobbi führt sie ein eher typisches Studentenleben, dann trifft sie eines Tages ein älteres Ehepaar und die Vier lernen sich intensiver kennen. Melissa ist Fotojournalistin und Nick ist Schauspieler. Sie verabreden sich regelmäßig zum Essen, finden Gefallen aneinander und diskutieren über Gott und die Welt. Dann aber beginnt Frances Gefühle für Nick zu entwickeln und die Situation spitzt sich immer weiter zu. Wie das Ganze ausgeht? Lass dich überraschen von diesem unkonventionellem Werk namens „Gespräche mit Freunden“, der einen auf provokante Weise noch einmal deutlich macht, wie schnell die Realität manchmal am schönen Schein unserer Fassade kratzt.
// Wie es sich anfühlt auf der Intensivstation aufzuwachen, davon berichtet das neue Werk von Anika Decker. Ihre Protagonistin wacht aus dem Koma auf und muss sich auf einmal mit veränderten Bedingungen auseinander setzen. Sie fühlt sich kaputt, ist abgemagert und ihre halt ist gelb, weil ihre Leber einen Schaden abbekommen hat. Der anschließende Medikamentenentzug raubt ihr daraufhin fast den Verstand, aber etwas hat sich verändert. Ihr Leben hat plötzlich einen Sinn. Es erscheint ihr wertvoll und sie möchte es unbedingt wieder an sich reißen. Die in Marburg geborene Autorin entspinnt daraus einen beeindruckenden Roman über eine Frau, die endlich wieder leben möchte. „Wir von der anderen Seite“ ist dabei so herrlich tragisch-komisch, dass einem das Lachen immer wieder im Halse stecken bleibt und man zwischenzeitlich einfach losheulen möchte. Ein bemerkenswertes Buch, das nicht umsonst von Helene Hegemann über Alexandra Maria Lara bis hin zu Sibylle Berg eine große Anzahl prominenter Fans von sich zu überzeugen vermochte.
// Was passiert, wenn ein starrsinniger Familienpatriarch plötzlich zum Pflegefall wird, das kann man im neuen Werk von Dana von Suffrin nachlesen. Darin dreht sich alles um den titelgebenden „Otto“, der schon immer zahlreiche verrückte Einfälle hatte und so etwas wie Distanz zum Gegenüber nicht kannte. Nun also ist er auf Hilfe angewiesen und die erwartet er auch. Vor allem von seinen beiden Töchtern Timna und Babie, welche ebenfalls bereits erwachsen sind. So entspinnt die studierte Politikwissenschaftlerin aus München ein spannendes Familienportrait, welches nicht nur sehr tiefgründig, sondern auch mit jeder Menge schwarzen Humor in Szene gesetzt worden ist. Wenn du also auf skurrile Geschichten aus dem Alltag stehst, dann lass dir diese spannenden Roman nicht entgehen, der einem noch einmal vor Augen führt, was das eigentlich bedeutet: eine Familie zu sein. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?