mit Werken von Katrin Hecker/Frank Hecker, Ronja Pfuhl und Celina Muire.
// Nach dem phänologischen Kalender, der das Jahr in 10 Jahreszeiten, nach der jahreszeitlichen Pflanzenentwicklung einteilt, befinden wir uns aktuell im Frühherbst. Denn Holunderbeeren, Kornelkirschen, Hagebutten und Haselnüsse können geerntet werden. Die Biologen, Autoren und Naturfotografen Katrin und Frank Hecker widmen sich seit über 20 Jahren der Natur und haben in vielen großen Buchverlagen Natur-Ratgeber veröffentlicht. Wer sich für Heilpflanzen und deren Verwendung interessiert, hat mit „Heilsame Wildpflanzen – im Rhythmus der 10 Jahreszeiten sammeln und anwenden“ (Haupt, ISBN 9783258079776) das passende Buch in der Hand. Die Herangehensweise der beiden Autoren, aus einem kleinen Ort vor den Toren Lübecks, ist praxisorientiert und gibt zusätzlich viele Informationen, wie die Pflanzen bereits in der Vergangenheit verwendet wurden. So finden sich viele Zitate von Hildegart von Bingen, Leonhard Fuchs, Hieronymus Bock, Pietro Andrea Mattioli, Johann Künzle und vielen anderen. Zu jeder Jahreszeit gibt es etwa eine Handvoll Kräuterportraits und doch wird man als Leser keines Wegs mit Informationen erschlagen, sondern informiert und gut unterhalten. Nicht nur zu Beginn des Buchs, mit einer kurzen Einführung in die Geschichte der Pflanzenmedizin und eine kurze Beschreibung der mit den großen Gruppen wirksamer Inhaltsstoffe, besticht es wegen der unzählige Farbfotos, die besonders die Pflanzenbeschreibungen anschaulich unterstützen. Ergänzend findet ihr, nach 315 Seiten, Rezepte und mehr zu Tees, Oxymellis, Öle, Essige, Salben, Cremes, Tinkturen, Medizinweine, Kräuterliköre, Magenbitter, Räuchermischungen und eine tabellarische Übersicht welche Wildpflanze bei welcher Krankheit hilft. Es macht Spaß die Erkennungspflanzen des phänologischen Kalenders zu suchen und zu sammeln. (Euro 29,90)
// „Man stellt sich voller Vorfreude in die Küche, schwingt die Pfanne oder die Töpfe und macht wirklich alles genau so, wie es im Rezept steht. Und dann steht man vor dem fertigen Gericht. Es duftet gut, keine Frage, und es schmeckt auch, wenn wir kosten. Aber leider sieht es höchstens entfernt dem ähnlich, was uns das tolle Foto verheißen hat.“ – so weit, so nachvollziehbar schreibt Ronja Pfuhl über diese frustrierende Erfahrung, die vielen bekannt vorkommen wird. In ihrem 1. Kochbuch „#Foodporn Basics: Wie du dein Essen perfekt anrichtest und fotografierst. Mit 30 Rezepten“ (Riva, ISBN 9783742309433) zeigt sie, leckere Gerichte und eben wie man die auch besonders appetitlich vor die Kamera bekommt. Denn wie ihr ist es sicher vielen schon gegangen, nach dem die Anleitung des Rezepts exakt befolgt wurde, schmeckt das Ergebnis echt köstlich, aber auf Insta ist damit keine Aufmerksamkeit zu bekommen. 30 vegetarische und vegane Rezepte stellt die Autorin vor. Das Besondere ist die anschließende Schritt-für-Schritt-Anleitung zum fotogenen Anrichten. Außerdem findet ihr auch die exakte Anleitung, mit welchen Einstellungen die Foodfotos aufgenommen wurden. Sie selbst arbeitet mit einer professionellen Fotoausrüstung (Spiegelreflexkamera, diverse Filter, Diffuser, Reflektoren), aber auch mit der Smartphonekamera lassen sich ähnliche Erfolge erzielen. Wir haben den Test mit dem Rezept Haselnuss-Pancakes, das man auf dem Cover sehen kann, gemacht. Sie waren wirklich lecker. Menschen, die unter Unverträglichkeiten leiden oder lieber Vollkornprodukte essen, tauschen die Zutaten einfach aus. Zu Beginn des Buchs widmet sich die Autorin, die auf Insta als Miss Grünkern mehr als 145.000 Abonnenten hat, dem Grundlagenwissen zum Foodstyling anschließend zeigt sie ihren Workflow. Außerdem gibt sie viele gute Tipps zur Foodfotografie. Das Thema Bildbearbeitung fällt hier etwas knapp aus. Schön wäre vielleicht auch noch ein Workflow für Instagramm-Fotos gewesen. Für alle Einsteiger ist es ein gelungener Start die gekochten Leckereien gut vor die Linse zu bekommen. (Euro 17,99)
// Holzgeschirr hat seinen ganz eigenen Reiz. Jedes ist ein Unikat, verschieden in Maserung und Ausführung. Die Gestaltung ist minimalistisch, eher einfach. „Einfach schnitzen“ (Ulmer, ISBN 9783818601485) heißt Celina Muires Werk zu ihrer Leidenschaft und Profession. Die Autodidaktin aus Texas erzählt in der Einleitung wie sie über „wochenlangen Versuchen und Irrwegen“ zum ersten Holzlöffel kam, „der nicht so aussieht wie vom Laster überfahren“. In ganz Austin gibt sie heute Workshops zum Holzschnitzen und auch in ihrem Buch bekommen Schnitzanfänger alle Informationen, die sie brauchen. Ausführlich geht sie im ersten Kapitel auf Holzarten, Werkzeug und Technik ein. Die Unterschiede von Hart- und Weichholz erklärt sie so verständlich und einprägsam, dass man sie nie mehr vergessen wird. Die 12 Schnitzprojekte unterteilt sie in Küchenutensilien und Haushaltsutensilien. Wie Celinas Einstieg in die Holzschnitzerei beginnt sie auch im Buch mit dem Holzlöffel. Im Gegensatz zu Schnitzbüchern für Kinder, bei denen dann eine Holzente entsteht, werden hier Dinge des täglichen Bedarfs angefertigt. Um die Laffe und den Griff zu schnitzen, ist dann auch schon mehr nötig als nur ein Schnitzmesser. Ein Hohleisen, Band- oder Laubsäge und Flacheisen braucht es schon. Bei einigen Kunstwerken könnte man sicher auch mit einer Stichsäge arbeiten, aber genau das ist der Ansatz im Buch. Die Autorin zeigt ihre bewährte Arbeitsweise, die sich für sie als zierliche Frau, bewährt hat. Nach den Küchenutensilien wie Schöpfkelle, Servierbrett, Teller oder Salatbesteck, wagt man sich dann an einen Kamm, einer Leuchte oder einem Pflanzenregal. Sehr sehenswert. Nicht nur für alle Ungeduldigen helfen die Fotos und Texte der einzelnen Zwischenschritte durch jede Durststrecke. Das Layout ist sehr gelungen und erzeugt bei jedem Betrachter den Wunsch nach mehr Holz in der eigenen Küche. (Euro 19,95)
Hinweis der Redaktion: Ein Teil der auf dieser Seite vorgestellten Bücher wurde der Redaktion von den Verlagen zur Verfügung gestellt.
Fotos: Verlage, Privat
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