mit neuen Büchern von Nicolas Mathieu, Nora Bossong und Julia Ebner.
// Einen wirklich bemerkenswerten Roman aus Frankreich solltet ihr euch auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen. In „Wie später ihre Kinder“ dreht sich alles um die Momente des Erwachsenwerdens und Nicolas Mathieu beschreibt all das so nachvollziehbar und universell, dass man sich in diesem Werk sofort wiederfindet. Unter anderem ausgezeichnet mit dem Prix Goncourt des Jahres 2018 schafft es Lena Müller zusammen mit André Hansen das Gefühl des Originalwerkes ins Deutsche zu transferieren und einen in einen ähnlichen Sog der Emotionen zu reißen, wie das famose „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf. In diesem Werk wird nochmal all das durchdekliniert, was einen als Menschen in jungen Jahren prägt. Es wird sehr viel abgehangen, getrunken und irgendwie warten alle sehnsüchtig darauf, dass das echte Leben doch nun endlich beginnen möge. Wenn du also nochmal eine Reise in die Vergangenheit absolvieren möchtest, dann lass dir dieses Buch nicht entgehen. Du wirst ganz sicher begeistert sein.
// Auf der Longlist zum diesjährigen Buchpreis findet sich auch das gelungene neue Werk von Nora Bossong wieder. In „Schutzzone“ konfrontiert sie uns mit ihrer Protagonistin, die bei der UN in New York und Burundi tätig ist und dort für das Büro der Vereinten Nationen in Genf arbeitet. Dabei schreibt sie einerseits Berichte über bestimmte Regionen, in denen Krisen herrschen, darüber hinaus ist sie aber auch als Vermittlerin zwischen verfeindeten Staaten tätig. Eines Tages begegnet sie einem gewissen Milan, bei dem sie nach der Trennung ihrer Eltern gelebt hat und schon bald wird sie mit gegensätzlichen Gefühlen konfrontiert. Kann sie das Ganze mit ihrer Tätigkeit bei der Aufklärung des Völkermords in Burundi in Einklang bringen? Mira gerät in ihren Grundfesten ins Wanken und schon bald liegt kein Stein mehr auf dem anderen? Ob sie ihre Aufgabe dennoch zur Zufriedenheit aller erledigen kann. Lass dich ein auf dieses vielschichtige Werk, das einem immer wieder deutlich macht, dass viele Dinge eben doch sehr viel komplexer sind, als sie auf den ersten Blick scheinen.
// Julia Ebner wiederum setzt sich in ihrem aktuellen Werk mit dem Thema Extremismus auseinander und hat sich dazu ins Reich der digitalen Medien begeben. „Radikalisierungsmaschinen“ nennt sich passend dazu ihr Buch, welches überaus fundiert und packend anmutet. Die Journalistin, die immer wieder für die Süddeutsche Zeitung oder den „Guardian“ tätig ist, stellt sich dabei immer wieder die Frage. Wie werden eigentlich Menschen durch Extremisten mobilisiert? Dazu begibt sie sich „undercover“ in diverse Foren, um die Ideologie der einzelnen ideologischen Gruppierungen zu verstehen. So hat sie die Möglichkeit ihnen durch die Vorspiegelung falscher Tatsachen über die Schulter zu schauen und sie beim planen von terroristischen Anschlägen, beim Einschüchtern und beim Thema Wahlmanipulation zu beobachten. Heraus kommt ein spannendes Werk darüber „wie Extremisten die neuen Technologien nutzen und uns manipulieren“. Und wir können allen nur dringend raten, sich dieses Werk zu Gemüte zu führen.
UND WAS NUN?