mit Werken von Jenny Crisp, Tom Gufler und Christiane Leesker/Vanessa Jansen.
// Schon die Kelten flochten Körbe aus Weiden. Erstaunlich ist, dass sich die Technik Korbware herzustellen sich die letzten 2000 Jahre nicht verändert hat. Natürlich sind die Gründe heute mit Weiden etwas zu flechten völlig andere. Die Natur im Alltagsleben erfahren ist für viele Menschen heute wieder erstrebenswert. Jenny Crisp hatte sich 1985 nur für ihre Abschlussarbeit am englischen ‚Surrey College of Art and Design‘ mit Weiden und Korbflechten beschäftigen wollen. Bei ihren Recherchen lernte sie den Vollzeit Weidenanbauer und -Korbmacher David Drew kennen und schloss die Ausbildung zum Korbmacher an das Studium an. Nun flicht Jenny Crisp mehr als 30 Jahre mit Weiden. Neben Workshops gibt sie ihre Erfahrung mit Weiden in ihrem Buch „Flechten mit Weiden – Vom Anbau bis zum geflochtenen Objekt“ (Haupt, ISBN 9783258602042) weiter. Beim ersten Durchblättern wird sofort deutlich wie beschaulich und langsam Körbe entstehen. Denn bevor mit dem Flechten begonnen werden kann, ist einiges an Vorarbeit zu leisten. So erfährt der Leser wie Weidenzweige nach Farbe und Dicke sortiert werden müssen oder wie bzw. wann man Weiden selbst ernten kann. Auch über das Geschmeidig machen durch Einweichen oder feuchter Lagerung bekommt man einen Einblick, wobei hier der Teufel im Detail steckt. Bei den Techniken wird es augenscheinlich, wie wenig Werkzeug für dieses Handwerk gebraucht wird und dass das wichtigste Arbeitsgerät die eigenen Hände sind. Die Projekte sind nach ihrer Form gestaffelt: flache, runde, rechteckige, Spiral- und Rippengeflechte. Mindestens 3 bebilderte Flechtobjekte zeigt die Autorin zu jeder Technik, wobei sie mit einer einfachen Arbeit wie einem Weidenkranz oder einem Untersetzer (ähnlich dem auf dem Buchcover) beginnt. So entstehen aus weißen, grünen oder braunen Weiden 20 wunderbare Projekte wie Erntekörbe, Wäschesammler oder Pflanzenstützen. Für alle die Kleinigkeiten aus Weidengeflecht mögen, ist das 144-seitige Hardcover mit den 200 gelungen Fotos eine wahre Freude. (Euro 29,90)
// Es gibt vor der Kamera keine besseren Modells als die eigenen Kinder. Und doch wollen nicht alle Szenen gelingen. Warum zum Beispiel das Fotomotiv vom Tipibau des Sohnes mit detaillierten Brücken-Hintergrund in der Mittagsonne kein gelungenes Bild hergibt erklärt Tom Gufler im Buch „Kreative Foto-Aufgaben: Kinder & Familie“ (humboldt, ISBN 9783869100937). Der Hochzeits- und Kinderfotograf ist Autodidakt und hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Die Fehler, aber auch die Ah-Erlebnisse die er beim Fotografieren seines Sohnes Moritz anhand von Büchern und Coachings gemacht hat, vermittelt er auf seinem Blog und nun in seinem Buch. Kurz erklärt er die wichtigsten Parameter von Fotografieren im manuellen Modus. Überraschenderweise – und anders als in der klassischen Porträtfotografie – kommt Gufler mit wenig Equipment aus. Was der Zielgruppe ‚Eltern von kleinen Kindern‘ sicher entgegen kommt. Anschließend beginnt der Workshop mit Szenen, die alle Eltern gerne im Album oder im Bilderrahmen haben: Kleinkind mit Lieblingsspielzeug, im Schaumbad, am Strand, Plätzchen backen, im Schnee. Mit einer Checkliste, einem Beispielfoto, Angaben zur Vorbereitung und Umsetzung können die Fotoaufgaben leicht umgesetzt werden. Mit viel Spaß lernt man mit der eigenen Kamera besser umzugehen und hat schließlich emotionale Familienfotos mit einzigartigen Erinnerungen. Die Workshops sind der Jahreszeit entsprechend angeordnet. Für die Fotos ‚Kürbis auf dem Bauernhof‘ oder ‚Mein erster Schultag‘ ist es jetzt im November wohl schon zu spät. Aber die Fotoaufgaben ‚Pfützenspaß‘, ‚Hänsel und Gretel‘ oder ‚Herbstspaziergang‘ können jetzt noch umgesetzt werden, bevor mit ‚Mützenkinder‘, ‚Mein Freund, der Schneemann‘ oder ‚Weihnachts-Shooting‘ schöne Winterfotos entstehen. (Euro 26,99)
// Leckere Rezepte für eine wohlige Zweisamkeit haben Christiane Leesker und Vanessa Jansen gesammelt. Angesprochen sind in „Just married – Das Kochbuch für frisch Verheiratete“ (riva, ISBN 9783742309570) also alle Paare, die sich nicht schon jahrelang Tisch und Bett teilen. Um die bessere Hälfte noch passender bekochen zu können beginnt das Buch mit einem Fragenbogen. Hier werden abgefragt, über welches Gericht man sich zum Geburtstag freut, was das Lieblingsessen in der Kindheit war oder was man überhaupt nicht ausstehen kann. Dann geht es los mit den Verwöhnmenüs in orientalischen, frühlingshaften oder mediterranen Geschmacksrichtung. Wobei uns eindeutig letzteres mit Tomaten-Crostini, Zitronenpasta und gebratenen Aprikosen am meisten überzeugt. Weiter geht’s eine Nummer kleiner. Mit diesen leckeren Aufmerksamkeiten zum Frühstück am Bett kann der Tag nur wundervoll werden: Hefezopf, Zimtschnecken, Obstsalat oder ein Käse-Schinken-Croissant? Aus der Brotzeitdose zaubern Tramezzinis, Energy-Balls und Müsliriegel ein Lächeln ins Gesicht. Unter ‚verliebte Willkommensgrüße‘ findet ihr 7 süße Rezepte. Hier wird die Zubereitung etwas schwieriger oder ihr probiert die Rezepte vorher einmal aus: Karamelltörtchen, Mini-Eclairs, Vanille-Honig-Trüffel oder Herzpralinen gelingen sicher nicht jedem beim ersten Versuch. Die Rezepte im letzten Kapitel ‚Gemütliche Schlemmerein für Couch Potatos‘ sind wieder leicht zuzubereiten. Die Tortilla-Wraps, der Rote-Beete-Salat mit Ziegenkäse und die Taboulé schmecken auch jedem. Zu jedem Rezept gibt es ein vollformatiges Foto. Oft sind die Zutaten für 2 Portionen angegeben. Die Anleitung ist sehr verständlich. … Den Vorschlag der Autorinnen, die Trauzeugen nach der Hochzeit zu einem leckeren Essen einzuladen finden wir übrigens richtig gut. (Euro 19,99)
Hinweis der Redaktion: Ein Teil der auf dieser Seite vorgestellten Bücher wurde der Redaktion von den Verlagen zur Verfügung gestellt.
Fotos: Verlage, Privat
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