mit neuen Werken von Verena Güntner, Angel Igou und Katja Lewina.
// Für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert ist in diesen Tagen das neue Werk der in Ulm geborenen Autorin Verena Güntner. Darin verfrachtet sie uns in ein kleines Dorf mit 200 Einwohnern, in welchem die Uhren noch ein wenig anders laufen. Als eines Tages der Hund der Nachbarin verschwindet, beschließt die Protagonistin namens Kerze ihn zu suchen. Und sie ist wild entschlossen sich von Nichts und Niemandem davon abbringen zu lassen. Immer mehr Kinder schließen sich anschließend ihrer Suche an und es kommt zum Äußersten. Sie alle verschwinden im Wald und schon bald liegt im Ort kein Stein mehr auf dem Anderen. Doch wohin sie gegangen sind? Und was haben sie vor? In ihrem radikalen Werk erzählt die Autorin von der Kraft der Veränderung, die in jedem von uns wohnt und was uns dazu bringt sie zu nutzen. All das geschieht mit einer sprachlichen Raffinesse, die einen sofort in ihren Bann zieht und einen das Buch so schnell nicht mehr zur Seite legen lässt. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir das Werk.
// Für den Preis als „Beste Übersetzung“ wiederum ist auf der Buchmesse auch das Werk „Die Sanftmütigen“ von Angel Igou nominiert. Der in Bulgarien lebende Schriftsteller richtet seinen Blick darin auf ein bis dahin weitestgehend gemiedenes Thema. Er setzt sich nämlich mit den sogenannten Volksgerichten auseinander, mit denen ein Großteil der bürgerlichen Elite innerhalb weniger Monate getötet wurde. Mit Hilfe historischer Quellen erzählt er die Geschichte von Emil Strezov. Einem proletarischen Jungspund aus der Provinz, der in kurzer Zeit zum Ankläger wird. Dabei geht der Autor sehr differenziert vor und wirft einen Blick darauf, wie schnell sich Menschen doch für eine bösartige Sache einspannen lassen. Dieses Buch ist deshalb vor allem eine Warnung, wie schnell die Dinge ins Wanken geraten oder gar kippen können. In diesem Sinne ist das Werk immer noch hochaktuell und sollte uns alle zum Nachdenken anregen. Lasst euch dieses famose Werk aus dem „eta Verlag“ also auf keinen Fall durch die Lappen gehen.
// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf das neue Werk von Katja Lewina. In „Sie hat Bock“ wirft sie zahlreiche spannende Fragen auf und es verwundert nicht sonderlich, dass auch Charlotte Roche begeistert ist von ihrer Sprache. Warum betitelt man Männer mit einer guten Quote als Frauenheld und Frauen im gleichen Atemzug als Schlampe? Diese Grundfrage steht im Mittelpunkt ihres Werkes und führt zu vielen Weiteren. Mit ihrem Buch will die Autorin eine Debatte anstoßen über das weibliche Begehren und den Platz der Frau in unserer Gesellschaft. Sie möchte zum Nachdenken anregen, provozieren, alte Krusten aufbrechen und schafft es mit ihrer Art zu schreiben dermaßen mitzureißen, dass man gar nicht genug bekommt von ihrem Buch. Wenn du also noch nach einem Werk suchst, das all das in Wort fasst, was viele Menschen fühlen, dann lass dir „Sie hat Bock“ nicht entgehen. Du wirst ganz sicher begeistert sein von diesem Rundumschlag. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?