mit neuen Werken von Sylvia Plath, Kathy Reichs und Bernd Cailloux.
// Die im vergangenen Jahr erstmals in ihrer ursprünglichen Form in England veröffentlichte Kurzgeschichte „Mary Ventura und das neunte Königreich“ liegt nun auch hierzulande vor. Als Nummer 1483 der „Suhrkamp Insel-Bücherei“ macht sich das Werk nicht nur hervorragend im heimischen Bücherregal, sondern liefert einem auch einen spannenden Einblick in die Welt von Sylvia Plath. Die leider nicht mehr unter uns weilende Autorin und Schöpferin des Klassikers „Die Glasglocke“ schafft es dabei uns auf gerade einmal 30 Seiten mit einer spannenden Ausgangslage zu konfrontieren. Die junge Mary soll sich dabei zum ersten Mal alleine auf eine Zugreise begeben und wird von ihren Eltern zum Bahnhof gebracht. Sie genießt es im Anschluss in ihren Sitz gekuschelt die Landschaft an sich vorbeiziehen zu sehen und doch ist etwas seltsam in diesem Zug. Nicht nur der Schaffner verhält sich komisch und was hat es eigentlich mit dem Fahrziel auf sich? – Dem sogenannten „neunten Königreich“. Um das herauszufinden, solltest du dir diese brillante, kleine Geschichte unbedingt zu Gemüte führen. Du wirst ganz sicher überrascht sein, wie sie zu Ende geht.
// Bei der Gelegenheit heute mal der Hinweis auf das neueste Werk aus der Feder von Kathy Riches. Darin dreht sich alles um eine Anthropologin namens Tempe Brennan. Sie erholt sich gerade von einem medizinischen Eingriff und hat mit so manchen Folgeschäden zu kämpfen. Immer wieder bekommt sie außerdem verrückte Nachrichten auf ihr Handy und sieht sich mit Bildern von Leichen ohne Gesicht oder Händen konfrontiert. Geplagt von Migräneanfällen und Albträumen fragt sie sich, warum ausgerechnet sie diese Fotos erhält. Dabei allerdings helfen ihr gängige Methoden nicht weiter und schon bald kommt es zu einer ernsten Auseinandersetzung mit einem ihrer Vorgesetzten. Warum und wie das Ganze ausgeht. Das findest du am besten selbst heraus. „Das Gesicht des Bösen“ wird dir sicher ein paar spannende Stunden bescheren.
// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf das aktuelle Werk aus der Feder von Bernd Cailloux. Dabei blickt ein Altachtundsechziger noch einmal auf sein Leben zurück und versucht ein Trauma zu bewältigen. Vor 30 Jahren hat er nämlich einen Sohn bekommen, doch er kennt ihn kaum. Der Junge wuchs in Jamaika auf, später landete er in den USA, aber Kontakt hat er nie zu ihm gesucht. Nun allerdings, nachdem ihn eine Stiftung nach New York einlädt, will er die Chance nutzen diesen Menschen kennenzulernen, der doch eigentlich ein Teil seines Lebens sein sollte. Und je tiefer er sich in dem Gedanken verfängt, ihn zu treffen, umso stärker wird die Sehnsucht nach ihm. Ob es am Ende für die Beiden doch noch eine Zukunft gibt? Lass dich ein auf diesen lakonischen Roman namens „Der amerikanische Sohn“, der einem noch einmal die wirklich wichtigen Dinge im Leben vor Augen führt. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?