mit neuen Büchern von Quentin Tarantino, Jean Peters und Jia Tolentino.
// Als hätte der renommierte Regisseur Quentin Tarantino nicht schon genug mit der Filme-Macherei zu tun, liegt nun auch noch ein erster Roman aus der Feder des „Pulp Fiction“-Schöpfers vor und der hat es in sich. Passend zu seinem aktuellen Streifen „Once Upon A Time In Hollywood“ dreht sich „Es war einmal in Hollywood“ ebenfalls um die Protagonisten seines für 10 Oscars nominierten Films und stellt abermals Rick Dalton und sein Stuntdouble Cliff Booth in den Mittelpunkt des Geschehens. Während ersterer einst ein Star seiner eigenen Fernsehserie gewesen ist und inzwischen dem Genuss von Whiskey sehr zugeneigt ist, stellt sich bei Cliff Booth die Frage, ob es sich bei ihm nicht um einen waschechten Mörder handelt, der auch noch mit der Sache durchkommt. Weil wir uns im Jahre 1969 befinden, taucht passend dazu auch noch Charles Manson auf der Bildfläche auf und so vermengt Tarantino auf famose Weise Realität und Fiktion miteinander und richtet in seinem Buch noch einmal den Blick auf das Innenleben seiner Figuren. Tarantino hatte schon als junger Mann ein Faible für Romanfassungen und von Filmen und wollte diesem Subgenre nun ein eigenes Werk hinzufügen. Das Ergebnis ist bemerkenswert und dürfte allen Fans des Künstlers das Wasser im Munde zusammen laufen lassen, weil man hier noch einmal intensiver in die Seele seiner Protagonisten eintaucht. In diesem Sinne wäre es wirklich schön, wenn der Autor seine weiteren Filme ebenfalls auf diese Weise ergänzen würde, da blieben schließlich auch noch jede Menge Fragen offen, die man gerne beantwortet haben möchte.
// „Wenn die Hoffnung stirbt, geht’s trotzdem weiter“ nennt sich derweil ein spannendes neues Buch von Jean Peters, das mit jeder Menge spannender Aktionen zu punkten vermag. Mit dem „Peng Kollektiv“ hat der Autor nämlich schon zahlreiche, verrückte und vor allem nachdenklich stimmende Dinge durchgezogen und so sehen wir Ölfontänen vor einem Shell-Event aufsteigen oder eine Torte auf Beatrix von Storch zufliegen. Seine Geschichten selbst wiederum ergänzt er um intensiv recherchierte Informationen und wirft dabei allerhand spannende Fragen auf. Mal muss man dabei lachen, mal kommt man ins Grübeln, aber immer wieder ist man beeindruckt von jener inspiration, die seinen Geschichten innewohnt. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir dieses kreative Werk, das von Carola Rackete über Sibylle Berg bis hin zu Linus Neumann vom Chaos Computer Club schon eine große Fanbase um sich herum zu versammeln weiß.
// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf den neuesten Wurf von Jia Tolentino. Die in Toronto aufgewachsene und streng religiös erzogene Autorin hat mit ihrem Debüt „Trick Mirror“ einen echten Hingucker aus dem Ärmel geschüttelt. Sie wendet sich in dem Werk voll und ganz sein der Kehrseite des schönen Scheins im Internet zu. Ihr Buch legt dar, warum wir immer süchtiger nach Aufmerksamkeit werden und uns gleichzeitig einer dermaßen sadistischen Umgebung aussetzen. Mit ihrem Essay schafft sie es immer wieder einen die Mechanismen dahinter zu offenbaren und geleitet uns vom scheinbaren „Ich im Internet“ hin zum Optimierungswahn einer ganzen Generation. All das wird dermaßen nachvollziehbar dargelegt, dass man sich immer wieder die Augen reibt und am Ende fast zwangsläufig die Off-Taste betätigen möchte. Wenn du also mehr wissen willst „über das inszenierte Ich“, dann lass dir „Trick Mirror“ nicht entgehen. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen. Und damit Schluss für heute. Bis zu unserer nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?