mit neuen Büchern von Maurice Leblanc, Dr. Mark Honigsbaum und Ronja von Rönne.
// Passend zum Jahresauftakt haben wir heute ein ganz besonderes Schmankerl für euch. Im Hause „Matthes & Seitz“ erscheint in diesen Tagen nämlich ein Werk des wohl verquersten Gentlemen der Weltliteratur. Arsene Lupin ist einer, der eigentlich nur in den besten Kreisen verkehrt, der sich aber nebenbei als wirklich hochintelligenter Einbrecher verdingt. Ob er wirklich böse ist, das sei an dieser Stelle mal dahingestellt, denn der Protagonist ist ein überaus vielschichtiger Charakter, welcher in diesem Werk namens „Arsène Lupin, der Gentleman-Gauner“ besonders gut zur Geltung kommt. Maurice Leblanc jedenfalls erschuf mit ihm einen wahren Superhelden seiner Zeit, der auch heute noch eine wahnsinnige Faszination auf seine Fans ausübt. Auch über 90 Jahre nach dem Tod des Autors in Perpignan ist seine zentrale Figur aus zahlreichen Kriminalromanen noch in aller Munde und durch eine wirklich gelungene, gleichnamige TV-Reihe eines großes Streaming-Anbieters, dürfte dieses Interesse auch nicht so schnell abnehmen. Das spannende an den hier versammelten Geschichten ist aber vor allem, dass man hier tief in die Gedankenwelt des Protagonisten eintaucht und ihm auf diese Weise bei seinen Missetaten über die Schulter zu schauen vermag. Wenn du also nach einer witzigen Normandie-Alternative zu den Agententhrillern von James Bond suchst, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.
// Wer sich noch etwas intensiver mit den bisherigen Pandemien auf unserem Planeten auseinander setzen möchte, der kommt im Hause „Piper“ auf seine Kosten. Dort widmet sich der Medienhistoriker und Publizist Dr. Mark Honigsbaum auf sehr kurzweilige Weise den vergangenen hundert Jahren und beschreibt die Welt seit der Spanischen Grippe bis heute. Im Anschluss gab es jede Menge weitere, schwerwiegende Krankheiten, die das Leben auf dem Planeten prägten. 1924 zum Beispiel kam die Lungenpest in die Vereinigten Staaten und ganz Los Angeles war starr vor Angst. 1929 folgte die Papageienkrankheit und schließlich AIDS, Ebola, SARS, Zika und letztendlich auch Covid-19. All diese Thematiken werden in „Das Jahrhundert der Pandemien“ noch einmal aufgegriffen und man fühlt sich von diesem Werk in einen regelrechten Sog der Emotionen gezogen. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir diese detektivische Spurensuche in literarischer Form, die sich genauso mit engagierten Forscher*innen wie trägen Verwaltungen auseinandersetzt.
// Die „Zeit“-Autorin und Schriftstellerin Ronja von Rönne beschert uns zum Jahresauftakt ebenfalls ein wirklich spannendes Werk, das man sich nicht entgehen lassen sollte. „Ende in Sicht“ dreht sich dabei um eine 69-Jährige namens Hella, die in der Schweiz in einem Krankenhaus sterben möchte. Sie setzt sich also in ihren alten Passat und fährt los. Als sie allerdings auf die Autobahn einbiegt, stürzt die 15-Jährige Juli vom einer Autobahnbrücke auf ihre Motorhaube. Sie wollte sich umbringen, ist allerdings nur leicht verletzt du setzt sich kurzerhand zu Hella in den Wagen. Zusammen machen sie sich auf dem Weg in Richtung Schweiz, immer mit der Frage im Hinterkopf: Werden wir das jetzt wirklich tun? Fortan entspinnt sich eine ebenso traurige wie überraschende Geschichte, die einen so schnell nicht mehr loslässt. Also lass dich ein auf dieses so vielschichtige Buch über das Sterben – aber vor allem über die Zeit zuvor. Bis zu unserer nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?