mit den neuen Werken von Michel Houellebecq, Maria Isabel Sánchez Vegara / Anke Weckmann und Heike Geißler.
// Pünktlich zum Jahresauftakt biegt in diesen Tagen auch ein neuer Roman von Bestseller-Autor Michel Houellebecq um die Ecke, der zum Verweilen einlädt. „Vernichten“ dreht sich dabei um den jungen Absolventen einer Elitehochschule namens Paul Raison. Er ist auserkoren den Urheber eines Videos zu finden, dass die offensichtlich gefälschte Hinrichtung eines möglichen Präsidentschaftskandidaten namens Bruno Juge zeigen soll und das kurz vor den Wahlen im Jahre 2027. Während seiner Nachforschungen ereignen sich dabei immer wieder seltsame Terroranschläge, die scheinbar keine Verbindung zueinander haben. Auch im Privatleben unseres jungen Protagonisten läuft es alles andere als rund. Paul lebt zwar mit seiner Frau Prudence zusammen, aber die Liebe scheint verklungen, weil sie nicht mehr allzu viel gemeinsam haben. Sie haben sich sogar dazu entschieden ihre Fächer im Kühlschrank feinsäuberlich zu trennen. Parallel dazu allerdings geht es voran bei der Aufklärung, was allerdings dazu führt, dass Paul letztlich von seiner Arbeit freigestellt wird. Es ist also ein sehr desillusionierendes Werk, das Houellebecq hier abliefert, aber es spiegelt dermaßen treffsicher unsere Zeit, dass man es bis zum Schließen des Buchrückens nicht mehr aus der Hand legen möchte.
// Unter dem Banner „Little People, BIG DREAMS“ erscheint in diesen Tagen ein spannendes Werk beim Berliner „Insel Verlag“, das sich um das Leben von Greta Thunberg dreht. Auf kindgerechte Weise wird einem hier die junge Frau näher gebracht, die mit ihrem Engagement für das Klima weltweit für Aufsehen sorgte. In dem Buch lernen wir Greta dabei erst einmal persönlich näher kennen. Treffen auf eine damals Achtjährige, der klar wird, dass wir durch unser Handeln unsere eigene Zukunft aufs Spiel setzen Und die sich anschließend dazu entschließt etwas dagegen zu unternehmen. Ihre selbst organisierten Streiks zeigten Wirkung und so wurde eine ganze Bewegung daraus. Unter dem Motto „Fridays For Future“ gehen seitdem in regelmäßigen Abstand auf der ganzen Welt Menschen auf die Straße und kämpfe für unsere Welt. Maria Isabel Sánchez Vegara und Illustratorin Anke Weckmann schaffen es dabei auf sehr einfühlsame Weise in die Welt von Greta Thunberg einzutauchen und zeigen auf, wie es ihr gelungen ist, so viele Menschen mit ihrem Engagement anzustecken. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir dieses Werk und wage mal einen Blick in die zahlreichen, weiteren Ausgaben der Reihe, von denen wir euch in Zukunft sicher noch die eine oder andere genauer vorstellen werden.
// Auch in diesem Jahr sind wieder viele spannende Werke für den „Preis der Leipziger Buchmesse“ nominiert und wir wollen euch heute ein ganz besonderes davon vorstellen. „Die Woche“ ist das neue Werk der in Riesa geborenen Autorin Heike Geißler, die nach ihrem Reportage-Roman „Saisonarbeit“ ein wirklich vielschichtiges Werk aus dem Hut zaubert. Das Buch aus dem „Suhrkamp“-Verlag ist auch deshalb so bemerkenswert, weil es anhand einer seltsamen Woche in Leipzig durchdekliniert, was gerade auf der Welt, in Europa und in unserem Land so passiert. Die Erzählerin ihres Buches bildet dabei zusammen mit ihrer besten Freundin Constanze die sogenannten „Proletarischen Prinzessinnen“ und die haben nur eins im Sinn. Sie wollen das Bestehende mit ihren Träumen überdecken. Die Welt scheint ihnen zusehends aus den Fugen geraten zu sein und sie starten einen Protest, der sie auch von ihrer eigenen Ohnmacht befreien soll. Dabei gelingt es der Autorin so hintersinnig auf die gegenwärtige politische Situation einzugehen, dass man immer wieder ins Schmunzeln gerät und diesen radikalen Roman sofort ins Herz schließt. Also viel Spaß beim Lesen. Bis zu unserer nächsten Bücherrunde.
UND WAS NUN?