mit neuen Büchern von Eva Ries, Gerhard Polt und Sven Pfizenmaier.
// Manch einer mag sich vielleicht in diesen Tagen nochmal an die Anfangstage des altehrwürdigen Wu Tang-Clan zurückerinnert haben, weil im TV gleich zwei Reihen über die Rap-Crew über die Mattscheibe flimmerten. Nun widmet sich auch noch einmal eine Musikmanagerin dem Thema, die zu jener Zeit hautnah dabei gewesen ist. In ihrem Buch „Wu-Tang Is Forever – Im engsten Kreis der größten Band der Welt“ erzählt Eva Ries noch einmal von eben jenen Jahren, in denen der Clan zu einer der wichtigsten Institutionen im internationalen Rap-Geschäft avancierte. Dabei richtet sie nicht nur ihren persönlichen Blick zurück auf die damaligen Ereignisse, sie nimmt auch kein Blatt vor den Mund und genau das macht dieses Werk zu einem wirklich großen Lesevergnügen. Grafisch hervorragend in Szene gesetzt, erwartet einen als Fan und Leser ein aufschlussreicher Blick hinter die Kulissen und auf Protagonisten, die allesamt ganz unterschiedlich mit dem unverhofften Ruhm umgehen. Dabei schafft es die Autorin zu jener Zeit nicht nur sich in einem Männerdominierten Geschäftsfeld wie dem Musikbusiness durchzusetzen, sondern auch so spannend über schiefgelaufene Tourneen, einen Vergiftungsverdacht und eine ominöse FBI-Akte zu berichten, dass man gar nicht mehr loskommt von diesem Werk. Wenn du also mehr wissen willst über RZA, Ol´ Dirty Bastard und Konsorten, dann lass dich ein auf dieses spannende Werk aus dem Hause „Benenvento“ Du wirst ganz sicher begeistert sein.
// Eine spannende Kurzgeschichtensammlung erscheint derweil im Hause „Kein & Aber“ von Niemand Geringerem als Gerhard Polt und die hat es in sich. In der Rolle des „Dr. Arnulf Schmitz-Zceisczyk“ kreiert er ein Mosaik aus Situationen, die das Innenleben des Privatiers und Zweitwohnungsbesitzers noch einmal aufs Intensivste ausleuchten. Ob es dabei um den Kaiserschmarrn geht, auf den ein hartnäckiger Gast kurz vor Kneipenschluss besteht oder um die Borkenkäfer, die sich im ganzen Haus ausbreiten. Hier bekommt man das urige Lebensgefühl noch einmal ohne Punkt und Komma aufs Tablett gehievt und man kommt nicht umhin, sich sofort in diesen kleinen aber feinen Kapiteln zu verlieren, die sich auf das Wesentliche beschränken, aber dennoch sehr authentisch anmuten. Worauf also wartest du noch? Lass dir dieses literarische Schmankerl des brillanten Kabarettisten nicht entgehen.
// Ein Debüt der etwas anderen Art schließlich ist „Draußen feiern die Leute“ von Sven Pfizenmaier geworden. Der 1991 in Celle geborene Autor sorgte mit seinem Werk „Draußen“ für helle Aufregung und ist unter anderem auch für den Debütpreis bei der „lit.Cologne“ im Oktober nominiert. Inzwischen in Berlin ansässig, gelingt es ihm mit seinem Buch einen doppelbödigen Blick auf das Leben in der Provinz zu werfen und man kann sich ein Lächeln beim Lesen nicht verkneifen. Dabei landen wir in einem stinknormalen Dorf in Deutschland, in dem alles noch nach klassischen Mustern verläuft. Einige, wie Timo, Valerie und Richard allerdings konnten sich damit nie so recht anfreunden und gelten deswegen als Außenseiter im Ort. Dann allerdings passiert etwas Seltsames. Überall im ganze Land verschwinden Leute und reißen Lücken in die Familien. Also entschließt sich das Trio auf die Suche nach den Verschollenen zu machen und schon bald liegt kein Stein mehr auf dem anderen. In diesem Sinne. Viel Spaß mit diesem urkomischen und wundersamen Werk. Bis zu unserer nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?