// Es ist unser erstes Mal beim „Heroes“-Festival in Geiselwind und schon nach wenigen Minuten kann man sich den positiven Vibes auf dem Gelände nicht mehr entziehen. Hier haben alle Bock zusammen eine große Party zu feiern und auch das übliche Bändchentausch-Suchen und Schlangenstehen geht alles überraschend schnell. Danach noch quer durchs Geiselwinder Industriegebiet vorbei an LKW-Kolonnen und Fast Food-Anbietern schlängeln und schon ist man oben beim „Toni“, wie sie das Eventcenter beim „Strohofer“ hier in Bezug auf den inzwischen leider verstorbenen Namensgeber nennen. Nach kurzer Taschenkontrolle kann dann die große Sause starten. Das Wetter ist hervorragend und die Leute sind in Partylaune. Dazu legen Domiziana und $oho Bani Auftritte hin, die an Ekstase schon am frühen Nachmittag kaum zu übertreffen sind. Der installierte Basketballkorb auf dem Gelände läd zum Contest und die zahlreichen Essensstände zum Schlemmen ein. Man hat – vergleicht man das Festival mit anderen – hier wirklich wenig Grund zu meckern, wie man das in Franken ja gerne mal tut.
Es klappt weitestgehend alles reibungslos, die Bühnen stehen direkt nebeneinander und die Shows sind zeitlich so aufgeteilt, dass man eigentlich von all seinen Lieblingsbands mindestens einen Teil der Show mitbekommt. Und davon kann man schon am Freitag jede Menge finden. Bei uns sorgen Audio88 und Yassin mit ihrem „Who Wants To Live Forever“- Intro von Queen und anschließendem „Auftaktmoshpit“ für Gänsehaut und auch, wenn Trettmann bei seinem ersten Festivalauftritt seit vier Jahren mit verrenkter Hüfte auf der Bühne steht, ist es einfach nur eine große Freude, sich diese basslastige Show reinzuzuiehen, die einen gerade in den vorderen Reihen regelrecht an die Wand drückt.
Zum großen Finale des ersten Tages des fünfjährigen Geburtstags dieses Festivals steht dann noch der liebenswerte Marteria Freitagnacht auf der Bühne und der hat Bock. Und wie der Bock hat! Alles kreischt, singt mit und man kann sich keinen besseren Ausklang des ersten Festivaltages wünschen, der mit Lugatti & 9ine, Pashanim, Dilla und Kelvyn Colt noch viele, weitere Highlights im Gepäck hatte.
Samstag ist das Wetter dann noch ein Stück sonniger, die Stimmung ausgelassen und das Line Up sorgt dafür, dass der Partypegel schon am späten Nachmittag vollends ausschlägt. Während Sido und Ufo361 zum Abschluss die ganz große Show auffahren, sind uns vor allem 01099 ans Herz gewachsen. Was die HipHop-Boyband da auf der Bühne für ein selbstironisches Gag-Feuerwerk zündet, sucht seinesgleichen und man kommt kaum mehr aus dem Grinsen raus, wenn die ganze Crowd auf einmal „Alle meine Entchen“ anstimmt. Zuvor hat Ski Aggu stilsicher gekleidet auf der Bühne so viel Spaß, dass man schon nach wenigen Minuten zwangsläufig davon angesteckt wird und lauthals zu seiner „Tour de Berlin“ zusteigt, bis einen sein neuer Megahit „Friesenjung“ (ja genau die aktuelle Nummer eins featuring Otto Waalkes) zu Nina Chuba führt, die hier schon am viel zu frühen Abend auf die Bühne darf und ein Set hinlegt, das immer wieder für Gänsehaut auf dem Gelände sorgt. Als sie am Ende dann auch noch zwei nagelneue Songs raushaut, die den Eindruck vermitteln, dass auch ihr nächstes Album ordentlich Power hat, gibts endgültig kein Halten mehr und alles versinkt in Glückseligkeit.
Was sonst noch so abging? Ski Aggu wird von 01099 zum nächsten Bundeskanzler vorgeschlagen. Die 102 Boyz feiern eine ausgedehnte Campingplatzparty und reißen nachts nochmal die „Club Stage“ ab. Money Boy kommt stilsicher in Schürze. Nina Chuba findets super in „Geil-selwind“ und als Besucher geht man mit einem breiten Grinsen nach Hause, weil diese Jubiläumsparty aber mal so richtig eingeschlagen hat. Ob das im kommenden Jahr nochmal zu toppen ist? Warten wir es ab. Die Vorfreude ist nach diesem sonnigen Party-Wochenende jedenfalls jetzt schon immens und Frühbuchertickets gibt’s auch schon, einfach hier klicken: https://heroes-festival.com/geiselwind/news/start-vorverkauf-2024.
UND WAS NUN?