mit dem neuen Roman von Thomas Oláh.
// Heute wollen wir euch auf eine spannende literarische Reise einladen. „Doppler“ von Thomas Oláh ist ein Buch, das mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat. Es ist eine skurrile und fesselnde Geschichte, die in einer weinseligen Gegend Österreichs spielt und uns in eine Welt entführt, die gleichzeitig faszinierend und beängstigend ist. Die Geschichte beginnt mit einem Reifenplatzer und einem chaotischen Unfall, bei dem Boccia-Kugeln durch den Fahrgastraum fliegen und die Eltern des jungen Protagonisten zu Schaden kommen. Der unversehrt gebliebene Junge wird daraufhin zu seinen Großeltern in das Dorf Frankenhayn verbannt. Schon der Name des Dorfes erinnert uns an den berühmten Frankenstein, und tatsächlich weist das Dorf und seine Bewohner einige schaurige Züge auf.
In Frankenhayn scheinen die Dinge anders zu laufen als anderswo. Frauen tragen Schnurrbärte, und die Großeltern, die nachts in Sarkophagen ohne Deckel schlafen, haben kein Problem damit, das Herz eines Schweins zu verspeisen, das kurz zuvor noch fröhlich vor sich hin quiekte. Der Wein fließt in Hülle und Fülle und hat eine fast religiöse Bedeutung. Die Verbindung zwischen Katholischem, Alkoholischem und sogar Diabolischem wird auf eine faszinierende und manchmal verstörende Weise dargestellt. Die beiden Cousins des Protagonisten, die als „Flaschen“ bezeichnet werden, sind Charaktere, die man so schnell nicht vergessen wird. Sie sind grausam und unberechenbar, und ihre Handlungen sind oft schockierend. Die Beschreibung ihrer Gemeinheiten und die Art und Weise, wie sie mit Mitmenschen und Tieren umgehen, sorgen für unheimliche Spannung. Die Doppler-Flasche, die im Buch eine wichtige Rolle spielt, wird zu einem Symbol für den Sommer 1970, der für den Protagonisten und seine Familie alles verändert. Außerdem gibt ein Geheimnis, das die Großmutter unter ihrer Kleiderschürze verbirgt, und dieses Geheimnis trägt zur rätselhaften Atmosphäre des Buches bei. Thomas Oláh gelingt es in seinem ersten Roman, eine Welt zu erschaffen, die so absurde und düstere Elemente enthält, dass man nicht anders kann, als gebannt zuzuhören. Sein Schreibstil ist scharfzüngig und humorvoll, und er versteht es, den Leser in eine surreale Realität zu entführen. „Doppler“ ist allerdings nichts für schwache Nerven, aber für Leserinnen und Leser, die sich auf ein literarisches Abenteuer mit einer Prise schwarzen Humors einlassen wollen, ist dieses Buch ein Muss. Es ist ein bizarres Werk, das Österreich von einer völlig neuen Seite zeigt und gleichzeitig eine Hommage an die Absurdität des Lebens . Also viel Spaß beim Lesen. Bis zu unserer nächsten Büchersession.
UND WAS NUN?