mit dem neuen Werk von Paul Auster.

// Paul Austers neuester Roman „Baumgartner“ entfaltet eine weise und tröstliche Betrachtung der letzten Lebensjahre des über siebzigjährigen Phänomenologen Professor Seymour T. Baumgartner, liebevoll Sy genannt. Der Autor von Bestsellern wie „4321“ präsentiert uns eine Geschichte über Liebe, Verlust und die stoische Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens. Sy Baumgartner, ein Mann mit reichhaltigen Erfahrungen und Erinnerungen, setzt sich mit dem Schreiben philosophischer Bücher und der Reflexion über seine Jugend auseinander. Er entführt uns in seine kleinbürgerliche Herkunft in Newark, die komplizierte Ehe seiner Eltern, seine College-Zeit und einen prägenden Studienaufenthalt in Paris. Doch der tiefste Einschnitt in seinem Leben war der Verlust seiner großen Liebe, der Übersetzerin und Dichterin Anna, die vor zehn Jahren bei einem Badeunfall ums Leben kam.
Der Tod Annas hat ein tiefes Loch in Sy Baumgartners Leben gerissen, das er mit Pragmatismus und Selbstironie zu füllen versucht. Doch die Leere bleibt, denn Anna war seine bessere Hälfte, seine Seelenverwandte. In einem Moment der Selbsttröstung betritt Sy Annas Arbeitszimmer, das er seit ihrem Tod gemieden hat. Paul Auster gelingt es meisterhaft, die verschiedenen Ebenen von Baumgartners Leben zu entfalten. Die Reflexion über Vergangenheit und Gegenwart, über Liebe und Verlust, ist durchzogen von einer poetischen Weisheit, die den Leser tief berührt. Der Roman ist nicht nur eine Erzählung über einen Mann im Herbst seines Lebens, sondern auch ein Appell, die Liebe in all ihren Facetten zu schätzen und das Leben trotz seiner Vergänglichkeit zu würdigen. In Zusammenarbeit mit dem talentierten Übersetzer Werner Schmitz wird die deutsche Ausgabe zu einem ebenso kraftvollen Erlebnis. Schmitz, ausgezeichnet mit dem „Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis“, versteht es, Austers Nuancen und Feinheiten authentisch ins Deutsche zu übertragen. „Baumgartner“ ist deshalb nicht nur ein Buch, es ist eine Lektion in Lebensweisheit und ein kleines Meisterstück über die Liebe in ihren verschiedenen Schattierungen. Ein Roman, der den Leser zum Nachdenken anregt und gleichzeitig tröstlich die Essenz des Lebens einfängt. Man kann sich kaum eine bessere Lektüre in kalten Wintertagen vorstellen.
UND WAS NUN?