mit der Comic-Reihe „Everything Is Fine“.
// Mike Birchalls „Everything is fine“ bietet eine packende Mischung aus dystopischem Psycho-Horror und subversiver Gesellschaftskritik. Dieser Manga ist ein Muss für Fans von George Orwells „1984“ und ähnlichen Werken, die tief in die Abgründe der menschlichen Psyche und gesellschaftlicher Kontrolle eintauchen. Die Geschichte beginnt harmlos und scheinbar idyllisch: Sam und Maggie sind ein gewöhnliches Paar, das in einem typischen Haus in einer typischen Nachbarschaft lebt. Nichts an ihrem Leben scheint ungewöhnlich – ihre Nachbarn sind freundlich, ihr Hund ist gehorsam und ihr Alltag ist routiniert. Doch hinter dieser Fassade lauert eine düstere Realität, die bald ans Licht kommt. Birchall schafft es meisterhaft, eine Atmosphäre der Beklemmung und des Unbehagens zu erzeugen.
Jede Seite ist durchzogen von einer subtilen Bedrohung, die den Leser spüren lässt, dass etwas nicht stimmt, auch wenn es auf den ersten Blick perfekt erscheint. Die Illustrationen sind farbenfroh, aber es ist die Diskrepanz zwischen den hellen Farben und der düsteren Stimmung, die den Horror noch verstärkt. Die Charaktere Sam und Maggie sind faszinierend in ihrer Normalität und ihrer schrittweisen Enthüllung. Ihre Versuche, in einer Welt zurechtzukommen, die vorgibt, perfekt zu sein, spiegeln die unterdrückten Ängste und Zweifel wider, die in jeder kontrollierten Gesellschaft existieren. Birchalls Erzählweise ist ein ständiges Spiel mit der Erwartungshaltung des Lesers – was zunächst als banale Szene erscheint, kann sich schnell in eine verstörende Offenbarung verwandeln. Die Einflüsse von David Lynch, George Orwell und Stephen Kings „The Shining“ sind deutlich zu erkennen. Wie Lynch schafft Birchall es, das Alltägliche unheimlich wirken zu lassen. Die Orwell’sche Dystopie schwingt in der allgegenwärtigen Überwachung und dem Zwang zur Konformität mit. Die psychologische Spannung und die langsam aufbauende Bedrohung erinnern an Kings meisterhafte Erzählkunst. Zusätzlich zu der spannenden Handlung bietet „Everything is fine“ auch visuelle Schmankerl. Die farbigen Illustrationen sind nicht nur schön anzusehen, sondern verstärken auch die beunruhigende Stimmung des Werks. Die Erstauflage kommt zudem mit einer Sammelpostkarte, die Fans des Genres sicherlich zu schätzen wissen. Insgesamt ist „Everything is fine“ ein beeindruckender Auftakt einer Serie, die viel verspricht. Birchall gelingt es, eine Geschichte zu erzählen, die gleichzeitig faszinierend und erschreckend ist. Die perfekte Kombination aus dystopischem Setting, psychologischem Horror und unerwarteten Wendungen macht diesen Comic zu einem echten Pageturner. Wer auf der Suche nach einer tiefgründigen und spannenden Lektüre ist, sollte dieses Werk unbedingt lesen.
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