// unterwegs vol. 32 – „taubertal festival, rothenburg ob der tauber 2024, vol. 01“

// Der Auftakt des diesjährigen „Taubertal-Festivals“ hat es in sich – und zwar so richtig! Schon nach den ersten Takten von Swiss & Die Andern auf der Hauptbühne wird allen Anwesenden klar: Die Grashalme unter den Füßen haben heute wenig Überlebenschancen. Die Band legt los, als wollte sie schon zu früher Stunde alle komplett in […]

Nova Twins

// Der Auftakt des diesjährigen „Taubertal-Festivals“ hat es in sich – und zwar so richtig! Schon nach den ersten Takten von Swiss & Die Andern auf der Hauptbühne wird allen Anwesenden klar: Die Grashalme unter den Füßen haben heute wenig Überlebenschancen. Die Band legt los, als wollte sie schon zu früher Stunde alle komplett in Ekstase versetzen und entfacht einen solchen Enthusiasmus bei den Fans, dass nicht nur die Menschen vor der Bühne wie wild im Kreis tanzen, sondern auch der Hang an der Seite des Festivalgeländes in Wallung gerät. Die Fans vor der Bühne stürmen daraufhin kurzerhand die Anhöhe und alle harren aufgeregt der Dinge, die da noch folgen sollen. Was für ein fulminanter Auftakt dieses so sehnlich erwarteten Festivals auf der Eiswiese unterhalb von Rothenburg ob der Tauber, der einen komplett zum Ausrasten verleitet.

Suchten die Nähe des Publikums: die Beatsteaks aus Berlin
„Wo war noch gleich das Ende der Schlange?“

Während auf der „Sounds For Nature“-Bühne die Vivian Girls mit ihrem energiegeladenen Set zu elektrisieren wissen, streuen die Giant Rooks auf der Hauptbühne ihren bezaubernden, melodiösen Indie-Pop wie einen wohltemperierten Sommerwind über das Tal. Die Zuhörer schwelgen zu den hymnischen Klängen in anderen Sphären und lassen sich von der sanften Indie-Pop-Musik verzaubern, nur um kurz darauf eine Runde mit Esther Graf auf der Bühne nebenan abzuhängen. Die Stimmung ist perfekt, die Temperaturen mit entspannten 27 Grad schlicht traumhaft, und es scheint, als könnte dieser Tag kaum mehr besser werden.

Alligatoah crasht die Bühne
Kleine Auszeit
Esther Graf
Swiss & Die Andern haben einen „Moment“ mit den Fans im Tal

Dann aber kommen die Beatsteaks auf die Bühne – und die setzen noch einen drauf. Schon nach wenigen Songs sucht Sänger Arnim den direkten Kontakt zum Publikum und stürzt sich mutig in die Menge. Die Fans lieben es, und für die nächsten 75 Minuten lang gibt es kein Halten mehr. Die Band fordert dazu auf alle Handys in die Luft zu schmeißen und die Menge genießt die Show in vollen Zügen. Das Tempo hoch halten im Anschluss nach fulminanten „The Kids Aren´t Alright“-Intro aus dem Hause The Offspring die Pop-Punk-Recken von Zebrahead, die mitsamt riesigem Teddybär die Sounds For Nature-Stage komplett zum Überlaufen bringen und sich hier im Tal auch schon in der Verangenheit größter Beliebtheit erfreuten.

Zum krönenden Abschluss des Freitagabends betritt dann Alligatoah die Bühne und zeigt sich von seiner wilden Seite. Mit seinem neuen „Rock“-Album im Gepäck zerschmettert er eine komplette Büroeinrichtung auf der Bühne, denn wir wissen ja alle, dass Computer und Bürostühle der natürliche Feind des Rock ’n‘ Roll sind. Ganz nebenbei spricht er auch noch das allseits beliebte Handynetz hier unten an… oder sagen wir: das nicht vorhandene Netz im Tal. Auch ein Trio aus Regensburg (mit – wir haben nachgezählt – insgesamt vier Hüten) fühlt sich von der Datensparsamkeit im Taubertal inspiriert und fragt kurzerhand jeden auf dem Gelände, wie denn eigentlich ihr geliebter Heimatverein Jahn Regensburg heute Abend gespielt hat. Nachdem sie jemanden gefunden haben, der ihnen tatsächlich vom fulminanten 1:0-Sieg über Ulm berichten konnte – wird sofort eine spontane Fanhymne am Hang angestimmt und alle Anwesenden grinsen im Takt. So geht Festivalfeeling!

Was sollen wir also noch sagen… es wurde spät und es war uns ein Fest, das zu später Stunde dann noch von Das Lumpenpack im höher gelegenen Steinbruch beschlossen wurde, was zu jeder Menge mitternächtlicher Mosh-Pits vor der Bühne führte. Hier hatten ja bereits beim Warm-Up am Donnerstag der charmante Wiener Bibiza und die Punkrocker von Montreal die Bühne abgerissen, was kurzzeitig sogar zu einem Einlassstopp führte. Fazit: An den ersten beiden Tagen des „ttf2024“ stimmte einfach alles und so darf es am Wochenende gerne weitergehen. Wir halten euch natürlich auf dem Laufenden…

Viva con Aqua – ihr seid die Besten

Kostümierte Fans am Kaffeezelt

Das Emergenza-Festival hat auch viel zu bieten, hier live auf der Sounds For Nature-Bühne: Throne Of Roaches aus Schweden
Aber sowas von voll bei Zebrahead
Ekstaste vor der Hauptbühne
Energiegeladen: Nova Twins

Alligatoah mit geheimnisvollem Bühnen-Maskottchen
Weiter gehts am Wochenende…