mit dem Buch „Chain-Gang All-Stars“.
// Nana Kwame Adjei-Brenyah‘s Chain-Gang All-Stars ist ein Roman, der den Leser in eine dystopische Zukunft Amerikas entführt, in der das menschliche Leben auf erschreckende Weise zur Unterhaltung degradiert wird. Im Zentrum dieser fesselnden Erzählung stehen Loretta Thurwar und Hurricane Staxxx, zwei zu lebenslanger Haft verurteilte Frauen, die sich als moderne Gladiatorinnen in einer brutalen Arena behaupten müssen. Der Roman malt eine verstörende Vision einer Gesellschaft, in der Häftlinge, ausgestattet mit tödlichen Waffen wie Sensen und Hämmern, gegeneinander kämpfen, während das gesamte Land ihre Kämpfe live am Bildschirm verfolgt. Der Reiz der „Chain-Gang All-Stars“ liegt in ihrem verzweifelten Streben nach Freiheit, die ihnen nur durch den Sieg in einer grausamen Reihe von Kämpfen gewährt wird.
Jeder getötete Gegner bringt sie ihrem Ziel ein Stück näher – doch je weiter sie kommen, desto grausamer und unberechenbarer wird das Spiel. Als die Regisseure der Show beschließen, die Regeln zu ändern, um das Publikum noch mehr zu begeistern, geraten Loretta und Hurricane in ein tödliches Spiel, in dem es keine sicheren Gewissheiten mehr gibt. Adjei-Brenyah schafft es meisterhaft, die brutale Action mit tiefen emotionalen Momenten zu verbinden. Seine Figuren sind nicht bloß Kämpfer, sondern Menschen mit Hoffnungen, Ängsten und einer schmerzhaften Vergangenheit, die in der gnadenlosen Welt der „Chain-Gang All-Stars“ gefangen sind. Der Roman ist nicht nur ein packender Thriller, sondern auch eine scharfsinnige Kritik an einer Gesellschaft, die sich immer weiter in die Sensationsgier und Entmenschlichung hineinsteigert. Die Übersetzung von Rainer Schmidt fängt die rohe Kraft und Intensität von Adjei-Brenyahs Prosa ein und bringt die dunkle Atmosphäre und die komplexen Charaktere gekonnt zum Ausdruck. Mit seinem eindringlichen Stil und seiner erschütternden Thematik zieht Chain-Gang All-Stars den Leser unweigerlich in seinen Bann und lässt ihn über die schmale Grenze zwischen Unterhaltung und Grausamkeit nachdenken. Stephen King nannte den Roman „unglaublich gut“ – eine treffende Beschreibung für dieses Buch, das gleichermaßen besticht und verstört.
UND WAS NUN?