// strichcode vol. (3)67 – „das leben rockt“

mit der Farbausgabe von Scott Pilgrim. // Mit „Scott Pilgrim – Das Leben rockt“ bringt Bryan Lee O’Malley den Kultklassiker, der als Vorlage für den beliebten Netflix-Animations-Hit dient, in neuem Gewand auf den deutschsprachigen Markt. Dieser erste Band ist eine turbulente Mischung aus Popkultur, absurdem Humor und einem außergewöhnlichen Blick auf das Erwachsenwerden, der sowohl […]

mit der Farbausgabe von Scott Pilgrim.

// Mit „Scott Pilgrim – Das Leben rockt“ bringt Bryan Lee O’Malley den Kultklassiker, der als Vorlage für den beliebten Netflix-Animations-Hit dient, in neuem Gewand auf den deutschsprachigen Markt. Dieser erste Band ist eine turbulente Mischung aus Popkultur, absurdem Humor und einem außergewöhnlichen Blick auf das Erwachsenwerden, der sowohl Fans als auch Neulinge begeistern wird. Scott Pilgrim ist ein Antiheld, wie er im Buche steht. Er ist charmant, aber faul, talentiert, aber unmotiviert. Seine Tage verbringt er damit, mit seiner katastrophal schlechten Band Musik zu machen, durch die Stadt zu streifen und seiner Jugendliebe nachzutrauern. Doch Scotts Leben nimmt eine unerwartete Wendung, als die geheimnisvolle Ramona Flowers in seinen Träumen auftaucht – wortwörtlich.

Von da an dreht sich alles um Ramona, und plötzlich steht Scott vor einer Herausforderung, die genauso surreal ist wie sein Leben: Um Ramona zu erobern, muss er ihre sieben bösen Ex-Freunde besiegen. Diese Konfrontationen werden in klassischer Videospielmanier ausgetragen, komplett mit übertriebenen Kämpfen und stilisierten Effekten. Bryan Lee O’Malley hat es meisterhaft verstanden, die Ängste und Unsicherheiten der Millennial-Generation in eine ebenso skurrile wie zugängliche Geschichte zu packen. Der erste Band von „Scott Pilgrim“ ist gespickt mit Anspielungen auf Videospiele, Musik und Filme, die tief in der Popkultur verwurzelt sind. Doch hinter der humorvollen Fassade verbirgt sich eine tiefgründige Erzählung über das Erwachsenwerden, die Selbstfindung und die Herausforderungen von Beziehungen. O’Malley jongliert geschickt mit diesen Themen, ohne jemals in den Kitsch abzudriften. Die Zeichnungen sind dynamisch und lebendig, voll von Energie und Bewegung. O’Malleys unverwechselbarer Stil passt perfekt zur Geschichte – einfach, aber ausdrucksstark. Besonders die Kampfszenen, die von Videospiel-Ästhetik inspiriert sind, stechen hervor und machen den Comic zu einem visuell mitreißenden Erlebnis. Die vierfarbige Gestaltung verstärkt den lebhaften und gleichzeitig leicht surrealen Ton der Geschichte. Sandra Kentopfs Übersetzung ist durchweg gelungen und transportiert den Witz und die sprachlichen Nuancen des Originals gekonnt ins Deutsche. Der Mix aus lockerem Umgangston und nerdigen Referenzen kommt auch in der deutschen Fassung hervorragend zur Geltung. „Scott Pilgrim“ ist der perfekte Einstieg in eine Serie, die nicht nur durch ihren Humor und ihre popkulturellen Referenzen überzeugt, sondern auch durch die tiefere Auseinandersetzung mit den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens. Es ist ein Muss für jeden, der die Absurdität des Alltags zu schätzen weiß und sich in einem Mix aus Comic, Videospiel und Musik zu Hause fühlt. Bereitet euch darauf vor, dass Scott Pilgrim euer Leben ordentlich auf den Kopf stellt – und das mit einem breiten Grinsen im Gesicht.