// zuckerbeat vol. (6)46 – „stella oscura“

mit der neuen CD von Tom Liwa. // Tom Liwas neues Album „Primzahlen aus dem Bardo“ ist ein musikalisches Abenteuer, das die Grenzen zwischen Folk, Jazz und experimenteller Improvisation verschwimmen lässt. Mit seiner typischen Mischung aus poetischer Tiefe und Experimentierfreude entführt Liwa seine Zuhörer in eine Welt, die sowohl surreal als auch zutiefst menschlich ist. […]

mit der neuen CD von Tom Liwa.

// Tom Liwas neues Album „Primzahlen aus dem Bardo“ ist ein musikalisches Abenteuer, das die Grenzen zwischen Folk, Jazz und experimenteller Improvisation verschwimmen lässt. Mit seiner typischen Mischung aus poetischer Tiefe und Experimentierfreude entführt Liwa seine Zuhörer in eine Welt, die sowohl surreal als auch zutiefst menschlich ist. Schon beim ersten Hören wird klar, dass dieses Album anders ist. Und wie anders es ist! Der luftig groovende Folkrock der Leuchtturmband trifft auf die eindringlichen Klänge von Luise Volkmanns Saxofon, das sich wie eine zweite, melodieführende Stimme durch die Songs zieht. Volkmanns Spiel verleiht den Stücken eine zusätzliche emotionale Ebene, die sowohl harmonisch als auch herausfordernd wirkt. Diese Kombination schafft eine einzigartige Klanglandschaft, in der sich die Songs wie Episoden eines größeren Erzählzyklus anfühlen. Textlich knüpft Liwa an sein gefeiertes Album „Eine andere Zeit“ an, doch „Primzahlen aus dem Bardo“ geht noch weiter.

Die Songs, von denen einige wirklich episch lange sind, wirken wie komplexe Erzählungen, die in einer Art musikalischem Mosaik aufeinander aufbauen. Themen wie Identität, Zeit und Raum werden durch das Zusammenspiel der Texte und der Musik zu einer meditativen Reise, bei der man nie genau weiß, wohin sie führen wird. Tracks wie „Malmö 1948“ und „Van der Beek Stomp“ zeigen Liwas Fähigkeit, historische und fiktive Elemente zu einem lebendigen Ganzen zu verweben, während Stücke wie „Mari On“ und „Stella Oscura“ durch ihre persönliche Tiefe bestechen. Jedes Lied auf diesem Album fühlt sich an wie ein eigenes Universum, in dem die Grenzen zwischen Realität und Fiktion immer wieder aufs Neue ausgelotet werden. Ein besonderes Highlight des Albums ist die Produktion, da es in Zusammenarbeit mit Antje Volkmann entstanden ist. Die Aufnahme in Liwas eigenem Haus verleiht den Songs eine intime Atmosphäre, die durch die außergewöhnliche Instrumentierung noch verstärkt wird. All das macht „Primzahlen aus dem Bardo“ zu einem wahrhaft einzigartigen Album. Für Fans von Tom Liwa und diejenigen, die bereit sind, sich auf ein musikalisches Experiment einzulassen, ist dieses Album ein Muss. Es fordert heraus und entführt in eine Welt, die so vielschichtig und faszinierend ist wie die Primzahlen, nach denen es benannt ist und die in Zukunft hoffentlich noch öfter auf solch faszinierende Weise besungen werden.