mit dem für den Buchpreis nominierten Werk „Hasenprosa“ von Maren Kames.
// Maren Kames’ „Hasenprosa“ ist ein literarisches Erlebnis, das sich schwer in Worte fassen lässt, und gerade darin liegt seine Magie. Der Roman, der es völlig verdient auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis geschafft hat, entführt den Leser auf eine wilde, poetische Reise durch Zeit und Raum, begleitet von einer Erzählerin, die ihre Siebenmeilenstiefel geschnürt hat und sich entschlossen davonmacht, mit einem Hasen auf der Rückbank und einer Sehnsucht nach etwas Größerem im Herzen. Kames’ Sprache ist speziell, ,an muss sich einfinden in diesem Tanz zwischen Traum und Wirklichkeit, aber man wird belohnt mit einer Geschichte, die zwischen Abenteuer und Memoir hin- und herflimmert. Die Handlung ist so flüchtig wie die Erinnerung selbst, ein Strom aus lebhaften Bildern und Gefühlen, der den Leser mitreißt und in eine Welt entführt, die ebenso vertraut wie fremd erscheint.
Dabei gelingt es Kames, eine Atmosphäre zu schaffen, die gleichzeitig nostalgisch und doch nach vorne gerichtet ist, geprägt von kindlicher Neugier und einer tiefen, fast schon schmerzhaften Melancholie. Im Zentrum dieser Reise stehen die Erinnerungen an die eigene Familie – zwei Großmütter, die unterschiedlicher nicht sein könnten, ein Großvater mit Furchen an den Händen und ein Bruder, der in einem Baum Zuflucht sucht vor der Welt. Diese Figuren erscheinen wie in einem Traum, halb real, halb mythologisch, und sie sind es, die die Erzählerin auf ihrem Flug durch das „knalldunkle All“ begleiten. Doch „Hasenprosa“ ist mehr als nur ein Trip zurück in die Vergangenheit. Es ist ein Buch voller Zärtlichkeit, voller überraschender Wendungen und Anspielungen auf die zeitgenössische Popkultur. Kames mixt Glenn Gould und Billie Eilish, lässt Lionel Messi literarisch drum herum dribbeln und verwebt all das zu einem Text, der so lebendig und vielschichtig ist wie das Leben selbst. Diese literarische Collage aus Erinnerungen, Träumen und Momentaufnahmen ist wie ein Sommer früher als Kind – wild, überschäumend und voller Geheimnisse -bisweilen einfach nur verrückt. „Hasenprosa“ ist nicht nur ein Buch, das gelesen, sondern eines, das erlebt werden will. Es fordert den Leser heraus, sich auf eine unkonventionelle Erzählweise einzulassen, und belohnt ihn mit einer Geschichte, die lange nachhallt, die immer wieder offen ist für Interpretationen und so leuchtend schön, dass man immer wieder darin eintauchen möchte. Maren Kames hat mit „Hasenprosa“ ein Werk geschaffen, das in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seinesgleichen sucht, es ist wahrsten Sinne einzigartig. Es wird geliebt werden. Es wird vor den Kopf schlagen. Es ist ein Roman, der zugleich ein Abenteuer und ein Memoir ist, ein magischer Trip, der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, zwischen Prosa und Poesie, auf beeindruckende Weise verwischt. Ein wahres Meisterwerk, das nicht nur auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis glänzt, sondern in den Herzen seiner Leser.
UND WAS NUN?