mit dem für den Buchpreis nominierten Werk „Toni & Toni“ von Max Oravin.
// Mit seinem Debütroman „Toni & Toni“ beweist Max Oravin ein bemerkenswertes Talent für präzise sprachliche Kompositionen und tiefgreifende emotionale Porträts. Das Buch, das kürzlich für den renommierten Buchpreis 2024 auf der Frankfurter Buchmesse nominiert wurde, ist nicht nur ein literarisches Highlight, sondern auch ein eindrucksvoller Beweis für Oravins außergewöhnliches Geschichtenerzählen. „Toni & Toni“ entführt die Leser in die Welt zweier Figuren, die auf der Suche nach sich selbst und nach ihrem gemeinsamen Leben eine erschütternde Krise durchleben. Toni, die einst gefeierte Tänzerin, kämpft nach einem verheerenden Unfall, der ihre Karriere und Beziehung auf eine harte Probe stellt, mit einem gefährlichen Rückfall in alte Muster der Selbstverletzung. Der zweite Toni, Erzähler und Lebensgefährte, wendet sich der Zen-Meditation und einer fast obsessiven Beschäftigung mit der buddhistischen Lehre zu.
Die kontrastierenden Wege dieser beiden Figuren bilden das Herzstück der Erzählung und verdeutlichen die enorme Belastung, der ihre Beziehung ausgesetzt ist. Oravins Roman ist eine Choreografie der Sprache – jede Seite gleicht einem kunstvoll durchkomponierten Tanz. Die Prosa des Autors bewegt sich elegant zwischen den verstrickten Schichten der Gegenwart und den intensiven Erinnerungsbildern, die das Paar sowohl verbinden als auch voneinander trennen. Der Leser wird Zeuge der leidenschaftlichen, fast ekstatischen Höhen und der melancholischen Tiefen von Toni und Toni, die sich im Rausch des Lebens, der Kunst und des persönlichen Kampfes verlieren und finden. Die sprachliche Gestaltung von „Toni & Toni“ ist besonders hervorzuheben. Oravins Stil ist von beeindruckender Rhythmik und Eleganz, seine Beschreibungen reichen von beinahe meditativen Passagen bis hin zu stürmischen Ausbrüchen. Diese stilistische Vielfalt fängt nicht nur die Intensität der emotionalen Achterbahn der Charaktere ein, sondern spiegelt auch die Dynamik und Komplexität ihrer Beziehung wider. „Toni & Toni“ ist mehr als nur ein Roman – es ist ein ergreifendes Studium menschlicher Verletzlichkeit und Stärke. Es fordert die Leser heraus, über die oberflächlichen Glanzlichter des Lebens hinauszublicken und sich mit den oft schmerzhaften, aber zutiefst menschlichen Prozessen der Selbstfindung und Heilung auseinanderzusetzen. Die intime und intensiv spürbare Verbindung zwischen den beiden Tonis ist sowohl faszinierend als auch beklemmend, und Oravin gelingt es meisterhaft, diese emotionale Tiefe in eine fesselnde narrative Form zu bringen. Für alle, die sich für tiefgründige Charakterstudien und kunstvolle Sprachkompositionen begeistern, ist „Toni & Toni“ ein absoluter Pflichttermin. Max Oravins Debütroman beweist, dass er zu den vielversprechendsten literarischen Stimmen der Gegenwart gehört und setzt einen neuen Maßstab für emotionale und sprachliche Raffinesse in der modernen Literatur.
UND WAS NUN?