mit dem Werk „Die Katze, die nach Weisheit sucht“ von James Norbury.
// Wenn du glaubst, du hast alles schon gelesen, was es über das Finden von innerem Frieden und Lebenssinn zu lesen gibt, dann kommt James Norbury daher und belehrt dich eines Besseren. In „Die Katze, die nach Weisheit sucht“ nimmt er uns mit auf eine Reise, die irgendwo zwischen einem poetischen Märchen und einem philosophischen Roadtrip liegt – und lässt uns dabei tief durchatmen und immer wieder lächeln. Stell dir vor: Eine Katze, neugierig, fragend, mit einem Herzen, das irgendwo zwischen Abenteuerlust und Sehnsucht nach Ruhe balanciert. Sie hört von einer alten, sagenumwobenen Kiefer, deren Äste angeblich unendliche Weisheit spenden, und beschließt, ihre Komfortzone zu verlassen. Klingt wie der Anfang eines Kinderbuchs, oder? Aber lass dich nicht täuschen. Norbury hat es meisterhaft geschafft, eine Geschichte zu kreieren, die sowohl für die kindliche Seele als auch für die erwachsene Sinnsucherin funktioniert. Was die Reise unserer Katze so besonders macht, sind die Tiere, die sie unterwegs trifft. Jeder dieser tierischen Wegbegleiter könnte eine eigene Erzählung füllen.
Da ist ein sorgenvoller Affe, der uns an unsere ständigen Gedankenkreise erinnert. Eine Schildkröte, die ihren Lebensmut verloren hat und uns aufzeigt, wie es ist, wenn die Welt plötzlich keinen Sinn mehr macht. Ein Tiger, der mit seiner Wut kämpft – ja, wer kennt das nicht? Und da ist ein kleines Wolfsjunges, das verwirrt seinen Weg sucht. Norbury schafft es, in jedem dieser Begegnungen kleine Weisheiten zu verstecken, die uns nicht mit dem Holzhammer eingetrichtert werden, sondern die uns eher sanft wie eine Feder an der Nase kitzeln. Doch das wahre Herzstück der Geschichte – die unerwartete Begegnung mit einem Katzenjungen – ist das, was dich wirklich packt. Hier wird die Geschichte ganz tiefgründig, ohne dabei an Leichtigkeit zu verlieren. Es ist, als ob Norbury uns sanft an den Schultern nimmt und flüstert: „Vielleicht sind die Antworten, die du suchst, ganz anders, als du es dir je vorgestellt hast.“ Die Illustrationen (auch wenn sie weitestgehend farblos sind) – diese kleinen, fast zärtlich hingetupften Schwarz-Weiß-Zeichnungen – bringen eine zusätzliche Dimension in die Geschichte. Sie verleihen der Reise eine stille, beruhigende Atmosphäre, die fast schon meditativen Charakter hat. Und genau das passt perfekt zur Erzählweise des Autors: langsam, bedacht und mit einer warmen Prise Humor. „Die Katze, die nach Weisheit sucht“ ist kein Buch, das man einfach so durchblättert. Es ist eines, das man langsam genießt, am besten mit einer Tasse Tee und einem ruhigen Abend vor sich. Es ist eine kleine Insel der Ruhe in einer viel zu lauten Welt. Es fordert uns auf, innezuhalten, zu reflektieren, und vielleicht auch ein wenig zu träumen. Eine Einladung, die Reise zu sich selbst mit einer Katze als spirituelle Führerin anzutreten – und ganz ehrlich, wer könnte da schon nein sagen? Für alle, die sich eine Auszeit vom Alltag gönnen möchten, die eine Vorliebe für tiefgründige, aber zugängliche Weisheiten haben und die, die sich an den kleinen, stillen Momenten des Lebens erfreuen können – dieses Buch ist für euch. Norbury hat uns wieder einmal gezeigt, dass die einfachsten Geschichten oft die tiefsten Wahrheiten bergen. Und dafür bin ich ihm verdammt dankbar.
UND WAS NUN?