mit der Manga-Reihe „Das Grauen von Dunwich“ von Gou Tanaba auf Basis des Klassikers von H.P. Lovecraft.
// Als großer Fan von H.P. Lovecraft und dem düsteren Universum des Cthulhu-Mythos war ich unglaublich gespannt auf die Manga-Adaption von Das Grauen von Dunwich durch Gou Tanabe. Die Bände 1 und 2 haben mich dabei vollkommen in ihren Bann gezogen und mich in die gruselige, beklemmende Atmosphäre von Lovecrafts Werk hineingezogen, als wäre ich selbst Teil dieser unheimlichen Welt. Im ersten Teil wird die düstere Geschichte der Whateley-Familie meisterhaft aufgebaut. Wilbur, der unheimliche Nachkomme dieser isolierten und geheimnisvollen Familie, wird mit einer Intensität dargestellt, die einem die Nackenhaare aufstellt. Das Artwork von Tanabe passt perfekt zur bedrückenden und mysteriösen Stimmung der Vorlage. Jede Seite atmet förmlich die düstere Aura von Lovecrafts Werk. Besonders beeindruckend fand ich, wie detailliert und atmosphärisch die ländliche und heruntergekommene Umgebung von Dunwich gezeichnet ist.
Die zunehmende Bedrohung, die von Wilbur und dem dunklen Geheimnis seiner Familie ausgeht, lässt sich durch die beklemmenden Illustrationen fast physisch spüren. Das Finale von Band 1 ist schockierend und packend zugleich: Als Wilbur versucht, an das Necronomicon zu gelangen, scheitert er – und was dann passiert, entfaltet das wahre Grauen dieser Geschichte. Tanabe gelingt es, die albtraumhafte und groteske Natur von Lovecrafts Kreaturen perfekt in Szene zu setzen. Mit Teil 2 steigert sich das Grauen weiter. Während der erste Band eher die düstere Einführung darstellt, wird in der Fortsetzung die Bedrohung durch Wilburs monströsen Bruder, der nun frei ist, zu einem unerträglichen Höhepunkt gebracht. Hier kommt Tanabes Talent, Spannung und Horror zu visualisieren, voll zur Geltung. Die Momente, in denen das unsichtbare, schreckliche Wesen in Dunwich Verwüstungen anrichtet, sind so intensiv und furchteinflößend, dass man die unheimliche Präsenz förmlich zwischen den Seiten spürt. Besonders fesselnd fand ich, wie Tanabe das Konzept des Unsichtbaren im zweiten Teil darstellt. Lovecrafts Schrecken liegt oft in dem, was man nicht sieht, sondern nur erahnen kann – und der Manga schafft es, genau dieses Gefühl in Bilder zu bannen.
Die bedrohliche Stille, die die Seiten durchzieht, wenn das unvorstellbar Grausame näher rückt, erzeugt eine Spannung, die mich das Buch in einem Rutsch verschlingen ließ. Was beide Bände so gelungen macht, ist die Tatsache, dass Gou Tanabe sich Lovecrafts Werk mit großer Sorgfalt und Respekt nähert, ohne dabei die Eigenständigkeit seiner Manga-Adaption zu verlieren. Man spürt die Liebe zum Detail und den Versuch, Lovecrafts kosmischen Horror in einem neuen Medium so authentisch wie möglich umzusetzen. Gleichzeitig bietet Tanabe den Lesern durch sein Artwork und das perfekte Timing von Spannungsbögen ein packendes visuelles Erlebnis. Für Fans von Lovecraft und düsterem Horror ist diese Manga-Adaption von Das Grauen von Dunwich ein absoluter Pflichtkauf. Die schaurige Stimmung, die grotesken Kreaturen und das gnadenlose Unheil, das über Dunwich hereinbricht, lassen das Herz eines jeden Horrorfans höher schlagen – und ich kann es kaum erwarten, den abschließenden dritten Band in die Hände zu bekommen!
UND WAS NUN?