// aufgelesen vol. (5)42 – „das phantom der oper“

mit dem Werk „Das Phantom der Oper“ von Gaston Leroux. // Das Phantom der Oper von Gaston Leroux ist weit mehr als nur die literarische Vorlage zu Andrew Lloyd Webbers weltbekanntem Musical… es ist ein faszinierender Klassiker, der düstere Romantik, Spannung und Mystery zu einer unvergesslichen Geschichte verwebt. In den Schatten der Pariser Oper, einem […]

mit dem Werk „Das Phantom der Oper“ von Gaston Leroux.

// Das Phantom der Oper von Gaston Leroux ist weit mehr als nur die literarische Vorlage zu Andrew Lloyd Webbers weltbekanntem Musical… es ist ein faszinierender Klassiker, der düstere Romantik, Spannung und Mystery zu einer unvergesslichen Geschichte verwebt. In den Schatten der Pariser Oper, einem der prächtigsten Schauplätze des frühen 20. Jahrhunderts, taucht Leroux tief in die Abgründe von Obsession und unerwiderter Liebe ein. Das Phantom, eine geheimnisvolle und verstörende Gestalt, ist mehr als nur ein gruseliger Mythos – Leroux lässt uns die Qual und Sehnsucht eines Mannes spüren, der von der Welt verstoßen und aus seinem eigenen Spiegelbild vertrieben wurde. Leroux, ein französischer Journalist und Schriftsteller, veröffentlichte diesen Roman 1910, als der Gotikroman auf dem europäischen Festland noch recht neu war.

Doch sein Werk wurde schnell zum Klassiker. Seine Darstellung des Phantoms als ein gequältes Genie, das Christine, eine junge und aufstrebende Sängerin, heimlich fördert und dirigiert, macht den Roman zu einem Meisterwerk der psychologischen Spannung. Christine ist hin- und hergerissen zwischen Faszination und Entsetzen gegenüber dem Phantom, und die Dreiecksbeziehung mit ihrem Geliebten Raoul führt zu packenden und tragischen Wendungen. Die Geschichte ist ein Spiel aus Liebe und Grauen, das Leroux mit einer Atmosphäre aus Verzweiflung und Fantasie umgibt – Elemente, die das Publikum bis heute an das Schicksal des Phantoms fesseln. Das Buch bleibt jedoch nicht nur in seiner Schauerromantik verhaftet. Leroux greift auf ein psychologisches Innenleben zurück, das das Werk seiner Zeit weit voraus war. Die Erzählung bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Grauen und Mitgefühl: Das Phantom, durch die Welt als „Monster“ abgestempelt, offenbart im Inneren einen zerrissenen Charakter, der nach Nähe und Anerkennung sucht. Der schreckliche wie zutiefst berührende Weg, den er dafür wählt, verleiht dem Roman eine Tragik, die über Generationen hinweg Resonanz gefunden hat. Heute ist Das Phantom der Oper eine Geschichte, die die Bühne in zahlreichen Ländern erobert hat und Millionen berührt – ein Klassiker der Weltliteratur, dessen Zauber in dieser gebundenen Ausgabe von Anaconda auch ohne Musik eindrucksvoll nachhallt. Für alle, die die düsteren und poetischen Abgründe der Menschheit erforschen wollen, ist dieses Buch ein Muss.