// aufgelesen vol. (5)61 – „rapunzels finsterer turm“

mit dem Werk „Rapunzels finsterer Turm“ von Stefanie Lasthaus. // Manche Bücher sind wie dunkle Zauber, die einen langsam in ihren Bann ziehen – und genau das ist Rapunzels finsterer Turm von Stefanie Lasthaus. Schon mit den ersten Seiten entfaltet sich eine Geschichte, die unaufhaltsam in eine mystische und düstere Welt führt. Die Autorin versteht […]

mit dem Werk „Rapunzels finsterer Turm“ von Stefanie Lasthaus.

// Manche Bücher sind wie dunkle Zauber, die einen langsam in ihren Bann ziehen – und genau das ist Rapunzels finsterer Turm von Stefanie Lasthaus. Schon mit den ersten Seiten entfaltet sich eine Geschichte, die unaufhaltsam in eine mystische und düstere Welt führt. Die Autorin versteht es meisterhaft, eine Atmosphäre der Ungewissheit und des latenten Schreckens zu erschaffen, die den Leser von Anfang bis Ende gefangen hält. Die Protagonistin Flo ist eine moderne Heldin: gezeichnet von Verlust und Schicksalsschlägen, aber dennoch voller Entschlossenheit und Kampfgeist. Ihre Flucht aufs Land nach Westmill scheint zunächst wie eine Gelegenheit zum Neuanfang, eine Chance, den Tragödien ihres Lebens zu entkommen. Doch als die ersten unheimlichen Phänomene auftreten, spürt man sofort: Hier lauert etwas Dunkles. Der geheimnisvolle Wald, der nachts mit gespenstischen Gesängen lockt, und die unheilvolle Frau Gothel verleihen der Geschichte eine dichte, fast greifbare Atmosphäre.

Lasthaus schafft es meisterhaft, eine stetig wachsende Spannung aufzubauen. Ihre Sprache ist atmosphärisch und bildgewaltig, sodass man Flo auf jedem ihrer Schritte begleitet und den kalten Hauch des Ungewissen im Nacken spürt. Die Mischung aus Mystery, dunklen Märchenelementen und psychologischem Horror macht den Roman besonders fesselnd. Besonders eindrucksvoll ist, wie die Erzählung klassische Märchenmotive mit modernen Schauplätzen und einer starken, unkonventionellen Heldin verbindet. Die Verwebung von Visionen, Realität und altem Aberglauben sorgt dafür, dass man nie genau weiß, was real ist und was nicht – ein Effekt, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat. Die Nebenfiguren, insbesondere die mysteriöse Frau Gothel, sind ebenso faszinierend wie beunruhigend. Ihre präsente, aber zugleich schwer greifbare Natur sorgt dafür, dass sich die Bedrohung für Flo schleichend, aber unausweichlich aufbaut. Auch die düsteren Legenden und Mythen, die sich um den Wald ranken, geben der Handlung eine Tiefe, die das klassische Märchenmotiv auf eine ganz neue Ebene hebt. Neben der packenden Handlung besticht der Roman auch durch seine dichte Atmosphäre. Die detaillierten Beschreibungen der Umgebung, die schrittweise Enthüllung der Geheimnisse und die stetige Spannung sorgen dafür, dass man sich als Leser selbst im verwunschenen Tanglewood-Hotel und dem angrenzenden Wald verliert. Man fühlt sich beinahe wie ein Teil der Geschichte, als wäre man mit Flo gemeinsam auf der Suche nach Antworten. Kurz gesagt: Rapunzels finsterer Turm ist ein atmosphärisch-düsteres Highlight, das Fans von modernen Märchenadaptionen und spannungsgeladenen Mystery-Romanen absolut begeistern wird. Die dichte Erzählweise, die eindringlichen Bilder und die unheimlichen Geheimnisse machen dieses Buch zu einem perfekten Leseerlebnis für alle, die sich auf eine Reise ins Dunkle begeben möchten. Wer sich auf ein gruseliges Abenteuer mit geheimnisvollen Legenden einlassen möchte, sollte dieses Buch nicht verpassen!