mit den Werk „Der letzte Mord am Ende der Welt von Stuart Turton.

// Stuart Turton hat sich mit seinen vorherigen Werken als Meister des komplexen und innovativen Erzählens bewiesen. Der letzte Mord am Ende der Welt setzt diese Tradition fort und entführt uns in eine dystopische Zukunft, in der ein einzelner Mord das fragile Gleichgewicht der letzten überlebenden Gemeinschaft der Menschheit bedroht. Die Mischung aus Locked-Room-Mystery, Sci-Fi-Elementen und philosophischen Fragen nach Schuld und Gerechtigkeit machen den Roman zu einer fesselnden Lektüre, die lange nachhallt. Die Geschichte spielt auf der letzten bewohnbaren Insel der Welt, einem abgeschotteten Paradies, in dem 122 Menschen unter der Obhut eines fortschrittlichen Systems in Frieden leben. Doch dieses perfekte Gefüge gerät ins Wanken, als eine der Wissenschaftlerinnen, die für die Sicherheit der Gemeinschaft sorgt, brutal ermordet wird. Der Clou: Ihr Tod bedeutet potenziell das Ende der gesamten Kolonie.
Die Zeit läuft, denn in exakt 107 Stunden wird eine tödliche Katastrophe über die Insel hereinbrechen, sollte der Mörder nicht gefasst werden. Turton versteht es meisterhaft, Spannung aufzubauen und die Leser mit unerwarteten Wendungen zu konfrontieren. Der geschlossene Schauplatz der Insel erzeugt eine klaustrophobische Atmosphäre, die von Kapitel zu Kapitel intensiver wird. Jede Figur trägt ihre Geheimnisse mit sich, und Turton nutzt geschickt Rückblenden und Perspektivwechsel, um ein vielschichtiges Bild dieser postapokalyptischen Gesellschaft zu zeichnen. Die Frage nach Wahrheit und Manipulation zieht sich dabei wie ein roter Faden durch den Roman – wem kann man in einer Welt trauen, in der Lügen tödlich sein können? Was diesen Thriller besonders auszeichnet, ist die Art und Weise, wie Turton klassische Krimielemente mit einer existenziellen Bedrohung verknüpft. Es geht nicht nur darum, einen Mörder zu finden, sondern auch um das Überleben der Menschheit. Dies verleiht der Geschichte eine Dringlichkeit, die weit über ein gewöhnliches Whodunit hinausgeht. Die philosophische Dimension des Romans – etwa die Frage, ob eine perfekte Gesellschaft ohne Geheimnisse möglich ist – sorgt für eine tiefere Ebene, die zum Nachdenken anregt. Turtons Stil ist gewohnt rasant, sprachlich präzise und mit feinem Gespür für Atmosphäre. Die Dialoge sind pointiert, die Figuren lebendig gezeichnet, und die unvorhersehbaren Twists halten die Spannung bis zur letzten Seite hoch. Selbst erfahrene Krimileser werden sich dabei ertappen, ihre Theorien immer wieder über den Haufen zu werfen. Mit Der letzte Mord am Ende der Welt beweist Stuart Turton einmal mehr, dass er nicht nur ein talentierter Geschichtenerzähler, sondern auch ein kluger Konstrukteur komplexer, intelligenter Plots ist. Der Roman ist ein atemberaubender Genre-Mix, der sowohl Thriller- als auch Sci-Fi-Fans begeistern wird – und dabei die großen Fragen über Menschlichkeit, Moral und das Überleben stellt.
UND WAS NUN?