mit der neuen CD von Hamish Hawk.

// Hamish Hawk gelingt mit A Firmer Hand ein Album, das sich gleichermaßen verspielt und tiefgründig anfühlt, ein Werk voller literarischer Eleganz und musikalischer Raffinesse. Seine Musik bewegt sich irgendwo zwischen Kammerpop und Indie-Rock, mit deutlichen Einflüssen von Künstlern wie Leonard Cohen, Jarvis Cocker oder Randy Newman. Doch trotz dieser klanglichen Referenzen ist Hawks Handschrift unverkennbar: seine tiefgehenden, ironischen Texte, seine dramatische Vortragsweise, seine Fähigkeit, aus alltäglichen Beobachtungen poetische Meisterwerke zu formen. Dieses Album fühlt sich intimer und persönlicher an als seine Vorgänger. Hawk selbst beschreibt es als seine „Coming-of-Age-Platte“, ein Werk, das sich mit seinen Beziehungen zu Männern auseinandersetzt und tiefer in sein Innenleben eintaucht als je zuvor.
Diese Offenheit verleiht den Songs eine neue Dringlichkeit, eine emotionale Wucht, die man nicht nur hört, sondern spürt. Besonders bemerkenswert ist, wie er in seinen Texten mit Sprache jongliert, feinsinnig, humorvoll und doch nie oberflächlich. Seine Worte sind messerscharf und gleichzeitig voller Wärme, wie kleine Kurzgeschichten, die sich in Melodien hüllen. Musikalisch bleibt Hawk sich treu, verfeinert aber seinen Stil weiter. Die Arrangements sind noch ausgefeilter, die Produktion klarer und atmosphärischer. Es gibt große, orchestrale Momente, aber auch reduzierte Passagen, in denen seine Stimme und seine Worte im Vordergrund stehen. Diese Balance zwischen Dramatik und Zurückhaltung macht das Album so eindrucksvoll. Hawks Stimme trägt jede Nuance, mal angriffslustig und exzentrisch, mal verletzlich und leise. Was dieses Album so besonders macht, ist seine Vielschichtigkeit. Es ist gleichzeitig kunstvoll und zugänglich, melancholisch und hoffnungsvoll, humorvoll und schmerzhaft ehrlich. Man kann es einmal hören und von der Schönheit der Melodien mitgerissen werden, oder man kann sich tiefer in die Texte einarbeiten und Schicht für Schicht neue Bedeutungen entdecken. Genau diese Kombination macht A Firmer Hand zu einem der faszinierendsten Alben des Jahres.
UND WAS NUN?