The Subways sind seit Jahren so ein bisschen verschrien als Partyrocker für das gehobene Festival-Vorabendprogramm. Nun legen sie mit „Money And Celebrity“ ihr Meisterstück vor und sorgen über zwölf Runden für fröhliches Herumgehopse unterm Himmelszelt.
Diese Scheibe hier möchte gefeiert werden und da ist es dann auch schon egal, dass in textlicher Hinsicht nicht viel Tiefsinniges dabei rum kommt. Diese Band hier hat einfach nichts am Hut mit den ganzen Quälgeistern, die ihren Radiohit zwischen verqueren Soundexperimenten verstecken. The Subways sind eine Band, die sich traut, ihr Faible für schmissige Rockhymnen hemmungslos auszuleben. Und sie scheren sich einen feuchten Dreck darum, was die anderen davon halten. Eben deshalb möchten wir dieses Album allen ans Herz pressen, die sich zu den ersten beiden Scheiben von Billy Talent die Seele aus dem Leib geschrien haben.
Und obwohl die aktuelle Scheibe von Art Brut schon einige Monate auf dem Rücken hat, wollen wir den partytauglichen Silberling hier auf keinen Fall außer Acht lassen. Jeder, der die Band bereits für Hymnen der Marke „Emily Kane“ oder „My Little Brother“ ganz tief ins Herz geschlossen, hat wird auch diesmal mit doppelbödigen Texten und geschredderten Riffs belohnt.. Musikalisch darf in dieser Hinsicht dann auch ab und zu mal gesungen werden, was für ein gehöriges Maß an Abwechslung sorgt. Alles in allem ist „Brilliant! Tragic!“ am Ende aber vor allem wieder eine typische „Art Brut“ geworden. Und das sagt dann auch schon alles über den Stellenwert einer Band aus, wenn sie inzwischen schon als ihre eigene Referenz herhält. Soll heißen: „Brilliant! Tragic!“, dieses Werk.
Wer auf klassischen Rock´n´Roll steht, der kommt am aktuellen Album von JD McPherson nicht vorbei. Sein neues Werk, welches mit freundlicher Unterstützung von Jimmy Sutton und Alex Hall eingespielt wurde, strotzt nur so vor 60er-Jahre-Gedächtnismelodien. Bemerkenswert an „Signs & Signifiers“ ist aber vor allem, mit welchem Enthusiasmus hier zu Werke gegangen wird. Da möchte man fast schon zu einer illustren Kollaboration mit Kitty, Daisy & Lewis anregen. Bis dahin aber vertreiben wir uns einfach die Zeit mit diesen zwölf zeitlosen Krachern im Geiste von Little Richard und Charlie Feathers. Es lohnt sich.
Ihr aktuelles, bereits viertes Album haben die Schwestern Allison and Catherine alias The Pierces unter anderem in dem Studio eingesäuselt, in dem auch die Songs von Coldplay zusammengeschustert wurden. Musikalisch geht’s im Gesamtzusammenhang zwar etwas herzlicher zu, trotzdem strahlt so mancher Song eine gewisse Melancholie aus, die einen dazu bringt, in ferne Sphären abzudriften. Wer auf einen catchy Sound der Marke Tegan & Sara steht, sollte unbedingt mal in das Album des Duos aus Alabama reinhören. Bisweilen könnten auch Fans von Amy Winehouse mit Songs der Marke „The Good Samaritan“ warm werden. Deshalb handeln wir die Scheibe jetzt einfach mal unter dem Banner: Vielversprechend.
Wer es gerne eine Portion brachialer haben möchte, der sollte sich man am Album der Bitter Verses versuchen. Metalcore mag hierzulande zwar schon wieder ein alter Hut sein und war ja im Grunde genommen nur ein nettes 00er Update für die olle Crossover-Szene, das Album „Make Or Break“ macht einem aber trotzdem ordentlich Feuer unter Arsch. Dass die Band um Frontfrau Caro zuletzt auch mit den üblichen Verdächtigen der Marke All For Nothing und Final Player auf der Bühne stand, sollte in Szenekreisen für ordentlich Aufruhr sorgen. Bitter Verses sorgen mit ihrem Album zwar nicht unbedingt für eine Neubelebung des Genres, fügen ihm aber über 11 Runden ein paar nette Nuancen hinzu.
Ebenfalls mit weiblicher Frontfrau macht sich das Quartett Nikki Puppet daran, ihre Verehrung für Bands der Marke Skunk Anansie voll und ganz auszuleben. Das Album „To Be Yourself“ klingt als würde der Zeiger der Uhr noch mal auf Mitte / Ende der 90er zurückgestellt. Damals, als man noch mit charismatischem Gesang und trashigen Parts für tumultartige Szenen auf den Indie-Discos der Nation sorgen konnte – eben dort ist dieser Sound verortet.
Olivier Mateu alias Rodriguez Jr. hat sich in den letzten Jahren einen Namen als angesagter House-DJ erspielt. Seitdem streift er nicht nur mit der Electro-Crew The Youngsters durch die Clubs des Landes, er hat mit „Bittersweet“ auch ein sympathisches Solo-Album aus dem Ärmel geschüttelt, dessen größte Stärke sein Facettenreichtum ist. Dubbiges, Synthetisches und Poppiges gibt sich demnach die Klinke in die Hand uns sorgt über 11 Runden für Wohlfühlatmosphäre beim Publikum. Wenn er dann in „Shapes I See“ auch noch selbst zum Mikrofon greift, versinkt man vollends in Glückseligkeit. Eine runde Sache, diese Scheibe.
Einen bemerkenswerten Rundumschlag in Sachen Dancehall, Dubstep und HipHop knallt uns hinterher El Hijo De La Cumbia vor den Latz. Der Künstler, der im bürgerlichen Leben Emiliano Gómetz heißt, hat sich auf seinem Album „Freestyle De Ritmos“ daran gewagt, all diese, bereits genannten Stilrichtungen mit einer gehörigen Portion Breakbeats zu durchsetzen. Da fangen die Glieder praktisch von alleine an zu zucken. Wer auf zeitgemäße Elektro-Bretter mit Reggae-Einflüssen steht, sollte unbedingt mal reinhören. Und Damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?