mit neuer Musik von The Wave Pictures, Tom Williams & The Boat und den Compilations „Leave Them All Behind 4“,„Kitsuné America“,„R&B Spotlight ´61“,„A Whole Lotta Shakin´ Goin´ On“,„Crime & Punishment“ und „It´s Saturday Night!“.
// Die Lo-Fi-Popper von The Wave Pictures haben schon wieder ein neues Album am Start und auch diesmal scheinen die Jungs vor guten Ideen nur so zu strotzen. „Long Black Cars“ wurde dementsprechend auch in nur einer berauschenden Session mit Produzent Darren Haymans in dessen persönlichen Wohnsitz eingespielt. Dass die Platte in diesem Zusammenhang auch noch ohne Ausfall daher kommt, ist ein kleines Wunder. Kaum ist der letzte Ton dieses Albums verklungen, wandert der Zeigefinger nahezu automatisch auf die Repeat-Taste. Wer auf Garage-Rock mit hohem Pop-Appeal steht, sollte sich dieses Album auf keinen Fall entgehen lassen.
// Das zweite Werk von Tom Williams & The Boat ist ein gefundenes Fressen für all jene, die schon von den rockigen Klängen aus dem Hause The Hold Steady begeistert gewesen sind. „Teenage Blood“ balanciert auf dem schmalen Grad zwischen Springsteen-schen Stadion Rock und Folk-Punk der Marke Frank Turner. Wer zum Sound von The Gaslight Anthem feuchte Hände bekommt, dürfte sich schon nach wenigen Minuten in diese Platte verlieben. Wer also noch Futter für ein ebenso hymnisches wie verrocktes Festival-Mixtape sucht, welches man zu nächtlicher Stunde in gemütlicher Runde einlegt, sollte mal reinhören. Es lohnt sich.
// Wirklich gelungene Mixtapes sind schwer zu finden, seit man allmonatlich Unmengen von Compilations vor den Latz geknallt bekommt. Die Reihe „Leave Them All Behind“ hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder vom Einheitsbrei abzuheben gewusst, was auch daran lag, dass das Konzept zündete. Auf der vierten Folge machen sich nun die Bag Raiders daran, zwanzig ihrer Lieblingssongs in ein homogenes Mix zu überführen. Dabei kommen unter anderem Paul Kalkbrenner und Friendly Fires zum Zug, was die Platte auch für Indie-Headz interessant machen dürfte. Neben dem gemixten Silberling versteckt sich außerdem eine „Unmixed“-Compilation unter der Plastikhülle. Darauf finden sich lieb gewonnen Songs von The Rapture und Chilly Gonzales, TV On The Radio und Toro Y Moi. Alles in allem: eine runde Sache.
// Das illustre Label „Kitsuné“ wird seinem Ruf als Trendsetter in Sachen zeitgenössischer Elektronika mal wieder mehr als gerecht. Unter dem Banner „Kitsuné America“ veröffentlicht die Plattenfirma nun mal wieder eine gelungene Compilation mit 14 Newcomern, die man unbedingt auf dem Schirm haben sollte, wenn es um tanzbaren Elektro-Pop geht. Mal abgesehen von einem bezaubernden Remix zu „Heartbeat“ aus der Feder Childish Gambinos finden sich auch noch ein paar betörende Tracks von Frances Rose (mit „Vampire“) und XXXChange („F*k Yeah Ace Of Hearts“) auf der Scheibe. Wer sich gerne am Puls der Zeit bewegt, sollte mal einen Durchlauf riskieren.
// Heute möchten wir euch zudem auf einige weitere gelungene Compilations hinweisen, die sich mit den unterschiedlichsten Stilrichtungen auseinandersetzen. Den Anfang macht die Doppel-CD „R&B Spotlight ´61“, welche auf zwei Silberlingen 56 Rhythm & Blues Hits aus den 61er US Charts versammelt. Mit dabei sind unter anderem so illustre Gäste wie Ray Charles, Fats Domino und Aretha Franklin. Darüber hinaus gibt’s für den R&B-Laien auch noch viel zu entdecken. Wenn man bedenkt, was heutzutage für austauschbare Stangenware in den Charts herumgeistert, ist es schon bemerkenswert, welch hohes Niveau hier vorgelegt worden ist. Selbiges gilt auch für die Zusammenstellung „A Whole Lotta Shakin´ Goin´ On“, welche ebenfalls bei dem Label „Fantastic Voyage“ erschienen ist. Die Doppel-CD kommt im schicken Paperback daher und wirbelt einen zum Sound von Jerry Lee Lewis und Dave Atkins um die eigene Achse. Da möchte man wirklich lauthals „Shake That Thing“ rufen und alle Walzer-Fans mit einem lockeren Hüftschung in die Wüste schicken. Dieser Sound schüttelt dich durch, wie ein Gelee-Gummibärchen. Wer schon immer mal wissen wollte, wie man seinen Körper auf Wackelpudding-Modus switcht, bekommt hier den passenden Soundtrack dazu. Wer es gerne etwas düsterer und abgründiger mag, der könnte bei der Compilation „Crime & Punishment“ an der richtigen Adresse sein. Darauf finden sich „Bloody Ballads, Prison Moans & Chain Gang Blues“. Am Start sind so renommierte Kollegen wie Johnny Cash („Don´t Take Your Guns To Town“) und John Lee Hooker („I´m Gonna Kill That Woman”). Kompiliert wurden die beiden Silberlinge im “Crime” und “Punishment”-Look von Kris Needs, der im Booklet auch ausgiebig aus dem Nähkästchen plaudert und den Hörern auf diese Weise interessante Hintergrundinformationen zum düsteren Sound präsentiert. Zu guter letzt gibt’s dann noch eine zauberhafte Rockabilly-Zusammenstellung für euch, die sich auf die Jahre 1955 bis 1961 beschränkt. „It´s Saturday Night!“ besteht aus drei prall gefüllten Cds, die keine Wünsche offen lassen. Mit am Start sind unter anderem Sonny Fisher, Rock Rogers, Doug Bragg, Lou Walker und Hal Harris. Über 100 Songs sind es insgesamt. Wer da auf dem Hosenboden kleben bleibt, ist selber Schuld. Also tanzt mal wieder. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?