mit The Time Tunnel, Doctor Who, Outcasts, Die Chefin und Robin Hood.
// Ein echter Klassiker wird in diesen Tagen endlich auch hierzulande auf DVD wiederveröffentlicht. Die Geschichte „The Time Tunnel“ erzählt von einem Zeitreise-Experiment, welches in einer unterirdischen Forschungseinrichtung in den Vereinigten Staaten stattfindet. Anfang der 70er wählte das Erste Deutsche Fernsehen 13 Episoden der ursprünglich 30 gedrehten Folgen aus, die im Jahre 1966 entstanden sind und veröffentlicht sie erstmals auf Deutsch.
Selbige finden sich nun auch in der vorliegenden DVD-Box wieder, die bei „Studio Hamburg Enterprises“ erschienen ist. Die Geschichte selbst dreht sich dabei vorwiegend um die beiden Forscher Dr. Tony Newman und Dr. Dan Philips. Selbige sind im Rad der Zeit gefangen und besuchen auf ihrer Reise durch die Geschichte die unterschiedlichsten historischen Schauplätze. Währenddessen versucht der Rest ihrer Crew die beiden wieder in die Gegenwart zurückzuholen. Dadurch, dass die einzelnen Episoden -wie zu jener Zeit üblich- in sich abgeschlossen sind und der übergeordnete Handlungsstrang nur im Hintergrund mitläuft („The Prisoner“ lässt grüßen), ist es für den Zuschauer trotz des Fehlens zahlreicher Episoden (vor allem USA-relevante Episoden und Geschichten über Außerirdische wurden ausgespart) kein Problem den Zusammenhängen zu folgen und sich einen ersten Eindruck von dieser brillanten Reihe zu verschaffen. Im Rahmen eines ausführlichen Booklets bekommt man zudem auch Hintergrundinformationen darüber, warum man sich nicht entschlossen hat, die neu-synchronisierte Variante aller Folgen, die 1997 erfolgt ist, zu verwenden. Dabei bewegt sich „The Time Tunnel“ immer auf einem schmalen Grat zwischen Trash und Ernst und ist ein gefundenes Fressen für jeden 60er-Jahre-Nostalgiker. Bleibt am Ende nur noch zu hoffen, dass irgendwann auch die übrigen Episoden ihren Weg ins DVD-Regal finden. Verdient hätten sie es.
// Nachdem der Sender „Fox“ inzwischen angekündigt hat, auch die dritte und vierte Staffel von „Doctor Who“ auszustrahlen, steht bereits die zweite DVD zur fünften Staffel der britischen Reihe in den Regalen (Staffel drei und vier warten aber auch weiterhin auf einen Veröffentlichungstermin). Die Serie selbst dreht sich um einen zeitreisenden Doktor, der die Welt immer wieder vor dem Untergang bewahren muss. In diesem Zusammenhang hat er eine Telefonzelle am Start, mit der er mühelos durch die Geschichte streift. In der fünften Staffel wird der Doktor von dem Schauspieler Matt Smith gespielt, der seine Sache mehr als ordentlich macht. Die nun vorliegenden sechs Episoden (eigentlich sind es sieben, die letzte ist eine Doppelfolge) drehen sich um ganze Städte, die vom Erdboden verschluckt werden und einen Trip in die Epoche des Vincent Van Gogh. Der Trash-Faktor ist wie gewohnt außerordentlich hoch, doch die einzelnen Charaktere (allen voran die von Karen Gillan gespielte Amy) liefern eine glaubwürdige Performance, was immer wieder für ein bisschen Ernsthaftigkeit in den verdrehten Handlungssträngen sorgt. „Doctor Who“ wird in diesem Zusammenhang mal wieder aufs Neue seinem Ruf als Kult-Serie gerecht, hat aber nicht nur ein paar schräge Spezialeffekte zu bieten, sondern auch einige interessante Geschichten auf Lager. Der inzwischen elfte Doktor steht seinen Vorgängern in Nichts nach und weil Selbiger erst zu Beginn der fünften Staffel eingeführt wurde, ist es auch für Neueinsteiger ein Leichtes, der Geschichte zu folgen. „Doctor Who“ dürfte demnach auch knapp 50 Jahre nach der ersten Folge im Jahr 1963 noch eine ziemlich rosige Zukunft bevorstehen. Doch Obacht! Wer diese Folgen schon verrückt findet, der sollte sich mal ein paar „klassische Episoden“ zu Gemüte führen. Da kommen sogar Fans von Ed Wood voll auf ihre Kosten. Und weil Staffel sechs und sieben bereits angelaufen sind (bzw. angekündigt wurden), freuen wir uns jetzt schon auf Weiteres.
// Endzeit-Serien gibt es derzeit bereits zu Genüge. Das gelingt mal besser, mal weniger gut. Die britische Reihe „Outcasts“ hat sich zum Ziel gesetzt, das Ganze mit einer Art „Battlestar Galactica“-Geschichte zu verknüpfen. So soll nach dem Atomkrieg auf einem fremden Planeten ein Neustart vollzogen werden. Ausgewählt wurde dafür ein um fünf Lichtjahre entfernte Himmelskörper namens „Carpathia“. Dort angekommen wird den Überlebenden bewusst, dass ihre Reise gerade erst begonnen hat. Es ist nämlich gar nicht so einfach ein funktionierendes, gesellschaftliches System auf die Beine zu stellen, wenn das alte so kläglich gescheitert ist. Schnell kommt es zu Konflikten und verschiedene Interessensgruppen bilden sich heraus. So werden im Rahmen der einzelnen Folgen immer wieder gesellschaftliche Fragestellungen diskutiert, wie es auch in „The Walking Dead“ hin und wieder der Fall ist. Die Menschheit selbst hat in den Abgrund geblickt. Welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen? „Outcasts“ verzichtet in diesem Zusammenhang netterweise auf Begegnungen mit außerirdischen Lebensformen und richtet den Blick voll und ganz auf die Menschen in einer technisierten Zukunft. Diesbezüglich ist es ein wenig schade, dass das Ganze bereits nach acht Folgen wieder vorbei ist. Da wird es in den meisten Apokalypse-Reihen nämlich gerade erst interessant. Für Zwischendurch kann man „Outcasts“ dennoch jedem Science-Fiction-Anhänger ans Herz legen. Ein paar Specials mit Hintergrundinformationen und Backstage-Berichten vom Set gibt’s auch noch oben drauf.
// Krimiserien aus Deutschland waren lange Zeit vorhersehbar, klischeehaft und nach dem immer gleichen Muster gestrickt. In den letzten Jahren allerdings hat sich in diesem Zusammenhang einiges getan. Der packende TV-Zehnteiler „Im Angesicht des Verbrechens“ setzte neue Standards in Sachen Optik und Rasanz und das gewagte Projekt „Dreileben“ machte deutlich, was möglich ist, wenn man sich traut eine interessante Idee konsequent zu Ende zu denken. „Die Chefin“, eine Reihe die vor kurzem im ZDF gelaufen ist und nun auf DVD erscheint, macht in diesem Zusammenhang auch vieles richtig. Im Gegensatz zu vielen anderen Krimiserien, wird hier ein fortwährender Handlungsstrang verfolgt, der sich mit den Mord an dem Ehemann der Protagonistin Vera Lanz auseinandersetzt. Im Rahmen der einzelnen Episoden werden auf diese Weise nicht nur einzelne Kriminalfälle gelöst, die sich mit dem Drogenmilieu oder dem Thema Korruption auseinander setzen. Parallel dazu versucht die Hauptfigur auch herauszufinden, wer für den Tod ihres Mannes verantwortlich ist. Bei ihren Ermittlungen bringt sie ein ganz hohes Tier in Bedrängnis, was schließlich (VORSICHT SPOILER!) zum Tod ihres ehemaligen Liebhabers führt. Ohne zu viel zu verraten, lässt sich sagen, dass es den Machern überzeugend gelungen ist, das private Dilemma der Protagonistin in Szene zu setzen, ohne dass die Spannung darunter leider würde. Ganz im Gegenteil: gerade deshalb, weil sich die Autoren viel Zeit nehmen, um das Innenleben der Hauptfigur auszuleuchten, wirkt deren Darstellung nicht so schablonenhaft, wie es oft bei anderen Serien der Fall ist. Dabei erreicht „Die Chefin“ zwar noch nicht die Intensität einer Reihe wie „Kriminaldauerdienst“, einen Blick wert aber ist sie allemal.
// Robin von Locksley schickt sich in der neuen BBC-Version von „Robin Hood“ ebenfalls an, dauerhaft für Aufregung auf den hiesigen Mattscheiben zu sorgen. Die temporeiche Neuverfilmung der alten Geschichte um den herzensguten Kreuzzüge-Rückkehrer entfaltet auch als zeitgenössisches Update einen unwiderstehlichen Charme. Als „Outlaw“ gebrandmarkt macht sich Robin auch im zweiten Teil der ersten Staffel daran mit einigen Gesetzlosen die Schreckensherrschaft von Guy von Gisborne zu beenden, der sich unter der Regentschaft Prinz Johns als unberechenbarer Zeitgenosse erweist und sein Volk tyrannisiert. Im Rahmen der einzelnen Episoden kommt es Mitte der ersten Staffel nicht nur zu ersten Todesfällen unter den Protagonisten, sondern die alte Liebe zwischen Lady Marian und Robin flammt wieder auf. Die Serie nimmt sich in diesem Zusammenhang viel Zeit die Hintergründe der einzelnen Figuren zu erläutern und punktet mit einer gehörigen Portion an actionreichen Sequenzen. Das Ensemble ist gut zusammengestellt und auch die Kostüme wirken glaubwürdiger, als bei vielen vorherigen Verfilmungen. Dass den einzelnen Personen dabei immer wieder ein paar coole Sprüche über die Lippen kommen, trägt zum positiven Gesamteindruck bei und macht jetzt schon Lust auf die zweite Staffel, die hoffentlich schon bald ihren Weg nach Deutschland findet. Am besten also ihr schaut einfach selbst mal rein. Bis zum nächsten Szenewechsel.
UND WAS NUN?