mit neuer Musik von Caravan Palace, Incubus, Charlie Simpson, Nicki Minaj, The Riverboat Gamblers, Dead Can Dance,einer Tribute-Scheibe zu Ehren von Fleetwood Mac und dem Soundtrack „Verschwende deine Jugend“.
// Caravan Palace haben derzeit nicht nur das gelungenste Trickfilm-Video des Jahres am Start, ihr aktuelles Album verknüpft auch auf sympathische Weise ein paar nostalgisch-angehauchte Swing-Klänge mit zeitgenössischen Sounds. Auf „Panic“ stimmt alles. Da werden die beschwingten Hymnen einfach auf doppelter Geschwindikeit abgespult und mit elektronischen Beats aufgepäppelt. Dass dabei immer wieder schöne Erinnerungen an Gnarls Barkley und Konsorten wach werden, ist mit ziemlicher Sicherheit nur Zufall, könnte der Band aber schon in Kürze eine treue Fangemeinde bescheren. Wer auf tanzbaren Swing am Puls der Zeit steht, kommt an diesem Werk nicht vorbei. Wir fordern: mehr davon bitte. Und sind totraurig, dass wir das Kollektiv beim diesjährigen Hafensommer verpasst haben, wo sie ein mitreißendes Set aufs Parkett gezaubert haben.
// Die Gruppe Fleetwood Mac hat einen immensen Einfluss auf die aktuelle Rock- und Indie-Pop Szene. Nun erscheint endlich ein längst überfälliges Tribute-Album, auf dem sich unter anderem so illustre Kollegen wie MGMT, Best Coast und The Kills die Klinke in die Hand geben. Die Auswahl an Bands macht deutlich, dass man es hier nicht mit ein paar plumben Cover-Versionen der größten Hits zu tun hat, sondern klassische Tracks wie „Gold Dust Woman“ und „Landslide“ in zeitgenössischer Form vor den Latz geknallt bekommt. „Just Tell Me That You Want Me“ hebt sich diesbezüglich sehr stark von anderen Tribute-Scheiben ab und hat mit „Think About Me“ (von The New Pornographers) die wohl schönste, traurige Coverversion eines eigentlich ziemlich fröhlichen Songs im Gepäck, die man sich nur vorstellen kann. Danach macht der Griff zu den Original-Alben gleich doppelt so viel Spaß.
// Und es war ja nur eine Frage der Zeit, bis mal wieder ein neues Konzert-Album von Incubus in die Läden kommt. Die Songs der Band entfalten meist erst im Live-Kontext ihren vollen Charme und so laufen die Jungs auch auf „hq live“ zu großer Form auf. Die Scheibe selbst wurde übrigens zu Ehren des 20ten Geburtstag von Incubus im vergangenen Jahr eingespielt und zeigt einen Auftritt in in Los Angeles. Die Intimität überträgt sich dabei sofort auf den Zuhörer (bzw. Zuschauer, denn eine DVD steckt auch noch mit drin) und man wünscht sich schon nach wenigen Minuten, selbst in der Galerie dabei gewesen zu sein, wo das Ganze stattgefunden hat. Kern des Sets bilden in diesem Zusammenhang natürlich die größten Hits des bisherigen Back-Katalogs. Von „Nice To Know You“ über „Wish You Were Here“ bis „Pardon Me“ wurden alle großen Singles versammelt und so kann man nur hoffen, dass die Band auch in den nächsten 20 Jahren nicht an „Drive“ verliert.
// Bereits im vergangenen Jahr ist das aktuelle Album von Charlie Simpson in England und Amerika auf den Markt gekommen. Nun wird die Scheibe des britischen Liedermachers auch hierzulande veröffentlicht und dürfte sich nahezu perfekt als Soundtrack für die zeitgenössischen Teenie-Serien der Marke „Awkward“ und Konsorten eignen. Auf „Young Pilgrim“ macht der britische Musiker vieles richtig, driftet aber auch hin und wieder in kitschige Gefilde ab. Im Großen und Ganzen ist die Platte dennoch der perfekte Soundtrack für all jene, denen Coldplay zu sehr auf die Tränendrüse drücken. Der Ex-Fightstar- und Busted-Sänger hat mit seinem Solo-Debüt ein erstes Ausrufezeichen als Solo-Sänger gesetzt, darf aber in Zukunft durchaus noch eine Spur eigeneständiger zu Werke gehen.
// Nicki Minaj hat sich in kürzester Zeit in die Herzen der Rap-Fans rund um den Globus gespielt. Umso bemerkenswerter ist, dass sie sich auf ihrem aktuellen Album ein gehöriges Stück in Richtung poppige Gefilde verabschiedet. Auf „Pink Friday: Roman Reloaded“ geht’s deshalb auch ziemlich hoch her. 22 Tracks sind auf der Scheibe versammelt und zahllose Gaststars von Rick Ross bis Drake vertreten. Sogar Nas und Lil Wayne geben sich ein Stelldichein und sorgen so für unterhaltsame Momente, welche die weniger gelungenen Chartbreaker der Marke Britney Spears & Konsorten wieder vergessen machen. Am Ende kann man nur sagen, dass weniger mehr gewesen wäre. Die ersten acht Tracks der Scheibe sind für sich genommen eine ausserordentliche EP, die mühelos an das Niveau des gefeierten Vorgängers anknüpft. Der Rest ist Gaga-sches Elektro-Geballer für die Großraumdisco, das zumindest im Live-Kontext ordentlich reinknallen dürfte.
// The Riverboat Gamblers haben sich in der Zwischenzeit auch mal wieder dazu durchgerungen, ein neues Album aus dem Ärmel zu schütteln. „The Wolf You Feed“ beschränkt sich in diesem Zusammenhang mal wieder auf knackige Punkrock-Kracher, die allen Fans von The International Noise Conspiracy und den Hives ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern sollte. Die Texander lassen mit ihren zehn neuen Songs keinen Zweifel daran, dass sie es noch einmal wissen möchten. Deswegen haben sie sich auch Stilecht von The Gaslight Anthem-Produzent Ted Hutt und White Stripes-Schräubchendreher Stuart Sikes in Szene setzen lassen. Da steigt jetzt schon die Vorfreude auf die anstehenden Live-Gigs.
// Nachdem erst vor kurzem das gelungene Punkrock-Standart-Werk „Verschwende deine Jugend“ von Jürgen Teipel in einer überarbeiteten Fassung erschienen ist, kommt nun auch endlich ein entsprechender Soundtrack zu dem Sammelsurium an Statements von Zeitzeugen aus dem Punkrock-Bereich in den Handel. Die Scheibe selbst besteht aus 20 Songs, die zwar nur einen winzigen Teil des damaligen Geschehens abdecken, dafür aber äußerst liebevoll zusammgestellt wurden. So finden sich neben zwei Tracks von den bis heute aktiven Fehlfarben auch ein paar schmissige Klassiker von Abwärts, Der Plan und S.Y.P.H. auf dem Silberling. Wer sich also passend zum Buch noch einen ordentlichen Rundumschlagen des zeitgenössischen (Punk-)Sounds der damaligen Zeit zu Gemüte führen, kommt an dieser Scheibe nicht vorbei, Darüber hinaus bekommt sicher so macher von euch Lust, die eine oder andere Band auf diesem Sampler noch einmal für sich zu entdecken.
// Sechzehn Jahre ist es bereits her, seit das letzte Album von Dead Can Dance erschienen ist. Nun wird nach der Reunion 2005 endlich der lang ersehnte Nachfolger veröffentlicht und der hat es in sich. Die Gruppe aus Australien knüpft mit ihrem neuen Album sehr gekonnt an ihr bisheriges Schaffen an, ohne dabei irgendwie altbacken zu wirken. „Anastasis“ besteht im Großen und Ganzen zwar lediglich aus acht Songs, die aber haben allesamt eine Laufzeit von mindestenst fünf Minuten plus x und dürften jedem Düsterpop-Fan einen sanften Schauer über den Körper jagen. Wer auf düster-romantische Klänge steht, sollte mal einen Durchlauf riskieren. Es lohnt sich. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?