mit den Mangas „Das Grauen von Dunwich“ (Band 3) und „Schatten über Innsmouth“ von Gou Tanabe.
// Nachdem wir die ersten beiden Bände von „Das Grauen von Dunwich“ voller Begeisterung besprochen haben, ist Gou Tanabe mit seinem dritten und abschließenden Band nun ein würdiger Abschluss gelungen. Doch nicht nur das: Mit „Der Schatten über Innsmouth“ legt Tanabe eine weitere meisterhafte Lovecraft-Adaption vor, die Fans des kosmischen Horrors auf keinen Fall verpassen sollten. Zunächst zu „Der Schatten über Innsmouth“: Der Manga erzählt die Geschichte des jungen Robert Olmstead, der fasziniert von Gerüchten und düsteren Geschichten die heruntergekommene Hafenstadt Innsmouth besucht – nur um bald in einem Albtraum aus Monstrositäten und Geheimnissen zu enden, der ihn sein Leben lang verfolgen wird. Tanabe schafft es, die bedrückende Atmosphäre und den unverkennbaren Gestank von Innsmouth nahezu fühlbar zu machen.
Die abweisenden, misstrauischen Bewohner, die düsteren Gassen und die angedeuteten Schrecken, die in der Tiefe lauern, erzeugen einen unheilvollen Sog. Die schwarz-weißen Illustrationen sind schlichtweg atemberaubend – Tanabe setzt Schatten und Texturen so ein, dass die Bedrohung förmlich durch die Seiten tropft.
Auch die dritte Ausgabe von „Das Grauen von Dunwich“, das den Abschluss der dreibändigen Serie bildet, führt uns tief in die düsteren Mythen von Lovecrafts Welt. Tanabe lässt uns in die verstörende Geschichte der Familie Whateley eintauchen, in der der junge Wilbur ein unheimliches Geheimnis in sich trägt und sein monströser, im Dunkeln lauernder Bruder den Leser schließlich in puren Terror stürzt. Hier ist Tanabes Detailreichtum und das Spiel mit Schatten und Licht besonders beeindruckend: Von Wilburs grotesker Entwicklung bis zu der finsteren Macht, die durch die Whateleys in die Welt dringt, gelingt es ihm, den Horror der Geschichte durch feine, fast hypnotische Linien lebendig werden zu lassen. Der Manga fängt Lovecrafts zermürbenden Horror und die Beklemmung des Cthulhu-Mythos meisterhaft ein. Beide Werke demonstrieren Tanabes Fähigkeit, Lovecrafts Werke kongenial zu adaptieren. Sowohl „Der Schatten über Innsmouth“ als auch das Finale von „Das Grauen von Dunwich“ bieten eine unwiderstehliche Einladung, in Lovecrafts abgründige Welten einzutauchen. Diese Mangas sind ein absolutes Muss für Horror-Fans und ein Geniestreich für Liebhaber klassischer und psychologischer Schauerliteratur.
UND WAS NUN?